LONDON (IT BOLTWISE) – Die Zahl der Todesfälle durch Stürze bei älteren Menschen in den USA ist in den letzten 30 Jahren dramatisch gestiegen. Experten machen dafür unter anderem den zunehmenden Einsatz von Medikamenten verantwortlich, die das Sturzrisiko erhöhen. Trotz zahlreicher Initiativen zur Sturzprävention bleibt das Problem bestehen, was auf die Komplexität der Ursachen hinweist.

Die steigende Zahl von Todesfällen durch Stürze bei älteren Menschen in den USA gibt Anlass zur Sorge. Laut einem Bericht in der JAMA Health Forum sind die Sterberaten in den letzten 30 Jahren mehr als dreimal so hoch geworden. Besonders betroffen sind Menschen über 85 Jahre, bei denen die Todesrate von 92 pro 100.000 im Jahr 1990 auf 339 pro 100.000 im Jahr 2023 gestiegen ist. Diese alarmierenden Zahlen werfen Fragen nach den Ursachen auf.
Ein wesentlicher Faktor könnte der zunehmende Einsatz von Medikamenten sein, die das Sturzrisiko erhöhen. Dr. Thomas Farley, ein Epidemiologe, weist darauf hin, dass ältere Erwachsene in den USA stark medikamentiert sind, oft mit Arzneimitteln, die für sie ungeeignet sind. Dazu gehören Benzodiazepine, Opioide und Antidepressiva, die das zentrale Nervensystem beeinflussen und Schwindel oder Benommenheit verursachen können.
Obwohl in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Maßnahmen zur Sturzprävention eingeführt wurden, wie die aktualisierten Richtlinien der American Geriatrics Society und das STEADI-Programm der CDC, scheinen diese nicht ausreichend zu sein. Experten wie Dr. Donovan Maust von der University of Michigan betonen, dass die bisherigen Interventionen nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben.
Ein weiteres Problem ist die möglicherweise unzureichende Berücksichtigung von Medikamenten in der ärztlichen Praxis. Trotz der bekannten Risiken werden viele dieser Medikamente weiterhin verschrieben. Dr. Michael Steinman von der University of California, San Francisco, plädiert für eine verstärkte „Deprescribing“-Kampagne, um die Verschreibung von Medikamenten zu reduzieren, deren Risiken die potenziellen Vorteile überwiegen.
Die Diskussion um die Ursachen der steigenden Sterberaten durch Stürze zeigt, dass es keine einfache Lösung gibt. Neben der Medikamenteneinnahme spielen auch andere Faktoren wie körperliche Einschränkungen, Sehschwächen und häusliche Stolperfallen eine Rolle. Dennoch bleibt die Reduzierung der Medikamentenverschreibung ein wichtiger Ansatzpunkt, um das Risiko von Stürzen und deren tödlichen Folgen zu verringern.

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