BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die steigenden Gaspreise setzen Deutschlands Industrie unter Druck. Besonders energieintensive Branchen wie Aluminium und Chemie sind betroffen, da die Margen erheblich schrumpfen. Unternehmen warnen vor Produktionsstillständen und suchen nach langfristigen Lösungen, um die Risiken zu minimieren.

Die steigenden Gaspreise in Europa belasten die deutsche Industrie erheblich. Besonders betroffen sind energieintensive Branchen wie Aluminium, Chemie und Glas, die bereits bei einem Gaspreis von 30 Euro pro Megawattstunde mit erheblichen Margenverlusten zu kämpfen haben. Laut einer Analyse der Boston Consulting Group (BCG) könnte ein weiterer Anstieg auf 60 Euro pro Megawattstunde die Rentabilität dieser Industrien vollständig untergraben und zu Produktionsstillständen führen.
Im Vergleich zu anderen Regionen der Welt ist Europa besonders stark von den volatilen Spotmarktpreisen abhängig. Während Länder wie Japan durch langfristige Verträge abgesichert sind, müssen europäische Unternehmen 28 Prozent ihres Gasbedarfs kurzfristig am Spotmarkt decken. Diese Abhängigkeit von kurzfristigen Preisschwankungen stellt ein erhebliches Risiko dar, das durch politische Vorgaben wie den Methane Emission Act der EU noch verschärft wird.
Unternehmen wie Covestro und BASF versuchen, durch langfristige LNG-Verträge mit US-amerikanischen und norwegischen Anbietern ihre Versorgungssicherheit zu erhöhen. Diese Verträge sollen ab 2024 beziehungsweise 2025 in Kraft treten und helfen, die Abhängigkeit vom Spotmarkt zu reduzieren. Dennoch bleibt die Unsicherheit groß, da die EU gleichzeitig strengere Umweltauflagen für Gasimporte plant, die zu weiteren Kostensteigerungen führen könnten.
Die Stickstoffdüngerindustrie, vertreten durch Unternehmen wie SKW Piesteritz, zeigt sich besonders besorgt. Ein Gaspreis von 60 Euro pro Megawattstunde würde massive Verluste nach sich ziehen und könnte zu Produktionsstilllegungen führen. Die Unternehmen sind gezwungen, alle Optionen zu prüfen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, was auch Stellenabbau und Produktionsverlagerungen umfassen könnte.
Die Zukunft der energieintensiven Industrien in Deutschland hängt stark von der Entwicklung der Gaspreise und den politischen Rahmenbedingungen ab. Während einige Unternehmen bereits Maßnahmen zur Diversifizierung ihrer Energiequellen ergreifen, bleibt die Suche nach wirtschaftlich tragfähigen Alternativen eine Herausforderung. Die kommenden Jahre werden entscheidend dafür sein, wie sich die deutsche Industrie in einem zunehmend unsicheren Energiemarkt behaupten kann.

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