FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Präsident der Bundesbank, Joachim Nagel, drängt auf eine schnellere Umsetzung von Reformen in Deutschland und Europa. Er betont die Notwendigkeit, aus der Analysephase herauszukommen und in die Umsetzung zu gehen. Nagel hebt hervor, dass sowohl die Kapital- als auch die Energiemärkte in Europa noch zu stark fragmentiert sind.

Der Präsident der Bundesbank, Joachim Nagel, hat bei einer Konferenz in Frankfurt eindringlich auf die Notwendigkeit hingewiesen, Reformen in Deutschland und Europa schneller umzusetzen. Er kritisierte, dass man sich zu lange in der Analysephase aufhalte und forderte, endlich in die Umsetzung zu kommen. Diese Forderung gelte sowohl für Deutschland als auch für Europa, wo die Kapital- und Energiemärkte noch immer stark fragmentiert seien.
Nagel betonte, dass die Antwort auf die aktuellen Herausforderungen nicht weniger, sondern mehr Europa sein müsse. Nur durch eine engere Zusammenarbeit könne man sich schlagkräftiger aufstellen. Die Bundesregierung habe bereits die Weichen gestellt, um in den kommenden Jahren Milliarden in Infrastruktur und Verteidigung zu investieren. Nun müsse Deutschland den Mut zeigen, diese Projekte auch umzusetzen.
Auch Oliver Bäte, der Vorstandsvorsitzende der Allianz, appellierte an die Bundesregierung, geplante Vorhaben nicht nur zu versprechen, sondern auch umzusetzen. Er kritisierte, dass es bisher an einem klaren Plan fehle, wie privates Kapital für Investitionen in die Infrastruktur genutzt werden könne. Dies sei entscheidend, um weiteres Kapital aus dem Ausland nach Deutschland zu locken.
Christian Sewing, Chef der Deutschen Bank, unterstrich die Bedeutung, den Investoren zu zeigen, dass sich in Deutschland etwas bewegt. Nur so könne man weiteres Kapital aus dem Ausland anziehen. Bäte mahnte zudem, dass der Staat nicht dauerhaft mehr Geld ausgeben könne, als er einnehme, und kritisierte die Praxis, Wahlversprechen zu machen, die nicht eingehalten werden können.

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