LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngste Welle von US-Investitionen in die britische Tech-Industrie sorgt für gemischte Reaktionen. Während einige die Milliardeninvestitionen als dringend benötigten Impuls für die KI-Infrastruktur feiern, warnen andere vor einer zunehmenden Abhängigkeit von amerikanischen Tech-Giganten.

Die jüngsten Investitionen aus den USA in die britische Tech-Industrie haben eine Debatte über die zukünftige Rolle Großbritanniens im globalen Technologiemarkt entfacht. Einerseits wird die Zusage von bis zu 31 Milliarden Pfund für den Ausbau der KI-Infrastruktur als bedeutender Fortschritt angesehen, der die britische Technologiebranche stärken könnte. Andererseits gibt es Bedenken, dass die wachsende Dominanz amerikanischer Tech-Unternehmen Großbritannien in eine Abhängigkeit treiben könnte.
Die Macht der US-amerikanischen Tech-Giganten wurde kürzlich bei einem Staatsbankett auf Schloss Windsor deutlich, als prominente Persönlichkeiten wie Jensen Huang von NVIDIA, Sam Altman von OpenAI und Tim Cook von Apple anwesend waren. Zuvor hatte die britische Regierung das UK-US Tech Prosperity Deal angekündigt, das mehr Investitionen und eine engere Zusammenarbeit in den Bereichen KI, Quanten- und Nukleartechnologie verspricht.
Microsoft hat sich verpflichtet, 22 Milliarden Pfund in die KI-Infrastruktur zu investieren, während NVIDIA plant, 120.000 GPUs in Großbritannien zu installieren, um die Rechenkapazität für KI zu erhöhen. Google hat die Eröffnung eines neuen Rechenzentrums in Waltham Cross als Teil eines 5 Milliarden Pfund schweren Expansionsprojekts angekündigt. Auch Unternehmen wie Coreweave, Salesforce, Scale AI und BlackRock haben zusätzliche Investitionen zugesagt.
Die britische Regierung begrüßt diese Investitionen, da sie dringend benötigte Upgrades der Tech-Infrastruktur ermöglichen. Dennoch gibt es Stimmen, die vor einer zu großen Abhängigkeit von den USA warnen. Sir Nick Clegg, ehemaliger Facebook-Manager und früherer stellvertretender Premierminister, kritisierte, dass Großbritannien nur die “zweite Wahl” von Silicon Valley bekomme und sich auf eigene Füße stellen müsse. Auch der ehemalige Verteidigungsminister Sir Ben Wallace äußerte Bedenken über die Zusammenarbeit mit dem US-Unternehmen Palantir im Verteidigungsbereich.
Die enge Zusammenarbeit mit den USA könnte zudem die Beziehungen zu Europa belasten, da europäische Politiker bestrebt sind, die technologische Souveränität der Region zu stärken. Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Frage, wie Großbritannien seine Tech-Branche ohne die Unterstützung von US-Technologie, Kapital und Expertise ausbauen kann. Die mangelnde Bereitschaft britischer Unternehmen, in die heimische Tech-Industrie zu investieren, bleibt ein dringendes Problem, das angegangen werden muss.

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