BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Deutschland setzt auf die Natur als Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel. Bundesumweltminister Carsten Schneider plant, durch die Stärkung von Wäldern, Mooren und Böden bis 2045 insgesamt 77 Millionen Tonnen CO2 einzusparen. Diese Maßnahmen sollen nicht nur den Klimaschutz fördern, sondern auch die Lebensqualität zukünftiger Generationen sichern.

Im Kampf gegen den Klimawandel setzt Deutschland verstärkt auf die Natur als Verbündeten. Bundesumweltminister Carsten Schneider hat ein umfassendes Programm vorgestellt, das die natürlichen Ökosysteme des Landes stärken soll, um Treibhausgase zu reduzieren. Der Fokus liegt dabei auf der Wiederherstellung von Wäldern, Mooren und Böden, die derzeit mehr CO2 ausstoßen als speichern. Diese Maßnahmen sind Teil eines langfristigen Plans, der bis 2045 eine Einsparung von 77 Millionen Tonnen CO2 vorsieht.
Ein zentraler Bestandteil der Strategie ist der Umbau der deutschen Wälder. Durch die Förderung von Mischwäldern, die widerstandsfähiger gegen Klimaveränderungen sind, soll die CO2-Speicherung verbessert werden. Der deutsche Wald, der unter den Folgen von Dürre und Monokulturen leidet, wird so zu einem wichtigen Faktor im Klimaschutz. Schneider betont, dass es sich hierbei um eine Generationenaufgabe handelt, die nicht nur den Klimaschutz, sondern auch die Sicherung von Grundwasser und Ernten für kommende Generationen umfasst.
Besondere Aufmerksamkeit erhält der Schutz und die Wiedervernässung von Moorböden. Diese sind derzeit die größte Emissionsquelle im Landnutzungssektor und sollen bis 2045 erheblich zur CO2-Reduktion beitragen. Durch die Wiedervernässung könnten bis zu 28 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden. Diese Maßnahmen sind Teil eines Pakets von 41 Initiativen, die auch eine schonendere Bodenbearbeitung in der Landwirtschaft und die Entsiegelung von Flächen umfassen.
Die Finanzierung dieser Maßnahmen ist bereits gesichert. Für die Jahre 2028 und 2029 sind zusätzliche 400 Millionen Euro vorgesehen, was die jährlichen Mittel ab 2028 auf über 1,1 Milliarden Euro erhöht. Diese Investitionen sollen nicht nur den Klimaschutz fördern, sondern auch neue wirtschaftliche Chancen in ländlichen Gebieten eröffnen. Der Naturschutzbund Deutschland lobt die Pläne als notwendigen Schritt, während die Deutsche Umwelthilfe mehr rechtliche Vorgaben fordert.

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