Lufthansa plant umfassende Umstrukturierung mit Stellenabbau

MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Lufthansa hat eine weitreichende Umstrukturierung angekündigt, die den Abbau von 4.000 Arbeitsplätzen in den Verwaltungseinheiten des Konzerns umfasst. Diese Maßnahme soll die Effizienz steigern und die strategische Zusammenführung der verschiedenen Fluggesellschaften innerhalb des Konzerns unterstützen. Trotz der Ankündigung verzeichnet die Lufthansa-Aktie einen Kursanstieg, was auf das Vertrauen der Aktionäre in die langfristige Rentabilität des Unternehmens hinweist.

Die Lufthansa hat kürzlich eine umfassende Umstrukturierung angekündigt, die den Abbau von etwa 4.000 Stellen in den Verwaltungseinheiten des Konzerns vorsieht. Diese Entscheidung wurde auf dem Kapitalmarkttag in München bekannt gegeben und konkretisiert frühere Berichte über die strategische Neuausrichtung des Unternehmens. Lufthansa-Chef Carsten Spohr bestätigte, dass die verschiedenen Fluggesellschaften des Konzerns stärker zusammengeführt werden sollen, um die Effizienz zu steigern.

Trotz der Ankündigung von Stellenstreichungen erlebte die Lufthansa-Aktie einen Kursanstieg. Zu Beginn der Woche stieg der Wert um bis zu 2,2 Prozent, bevor er sich mit einem Plus von 0,8 Prozent stabilisierte. Seit Jahresbeginn verzeichnet die Aktie einen Anstieg von über 27 Prozent, was deutlich über dem MDax liegt. Dies zeigt das Vertrauen der Aktionäre in die langfristige Rentabilität des Unternehmens.

Die Umstrukturierung umfasst nicht nur den Stellenabbau, sondern auch organisatorische Veränderungen und Kosteneinsparungen durch den Einsatz neuer Flugzeuge, Digitalisierung und kostengünstigere Flugbetriebe. Die geplante Verlagerung von Jets stößt jedoch auf Widerstand der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit, deren Mitglieder über einen möglichen Streik abstimmen. Hauptkritikpunkt sind die Niedrigkosten-Töchter wie Discover und City Airlines, die mit rund 40 Prozent geringeren Personalkosten operieren.

Ein zentraler Bestandteil der neuen Strategie ist die Reduzierung der Kurz- und Mittelstreckenflotte bis 2030 und die stärkere zentrale Steuerung von Vertrieb und Netzwerk, unabhängig vom Hauptsitz in Frankfurt. Dies könnte zu einem deutlichen Stellenabbau am Standort Frankfurt führen, da 1.500 Arbeitsplätze an internationale Standorte verlegt werden sollen. Verdi plant, in der kommenden Tarifrunde gegen diesen “Kahlschlag” vorzugehen und alternative Lösungen wie Altersteilzeit zu verhandeln, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden.

Im Mittelpunkt der neuen Strategie steht auch das Drehkreuz Rom, das künftig verstärkt genutzt werden soll. Ein weiteres Ziel ist es, die operativen Gewinne zu steigern und die Renditen für Aktionäre langfristig zu sichern. Trotz der Herausforderungen zielt Lufthansa darauf ab, nachhaltig profitabel zu werden. Die Frage bleibt jedoch, ob ein Streik den geplanten Wandel stören könnte, da die Urabstimmung der Vereinigung Cockpit über mögliche Arbeitskämpfe bei Lufthansa und Lufthansa Cargo am Dienstag endet.

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