LONDON (IT BOLTWISE) – Die europäischen Börsen verzeichnen leichte Zuwächse, angetrieben von starken Kursgewinnen im Pharmasektor. Während der EuroStoxx 50 und der britische FTSE 100 zulegen, zeigt sich der Schweizer SMI besonders stark. Experten beobachten die Auswirkungen der US-Haushaltssperre, die das Marktgeschehen in den kommenden Tagen beeinflussen könnte.

Die europäischen Börsen erlebten am Mittwoch einen leichten Aufschwung, wobei Pharmawerte im Mittelpunkt des Interesses standen. Der EuroStoxx 50 stieg zur Mittagszeit um 0,29 Prozent auf 5.546,09 Punkte, während der Schweizer SMI außerhalb der Eurozone um 1,38 Prozent auf 12.276,79 Punkte zulegte. Der britische FTSE 100 verzeichnete ebenfalls einen Anstieg von 0,67 Prozent auf 9.413,42 Punkte, wobei AstraZeneca besonders gefragt war.
Die jüngsten Entwicklungen im Pharmasektor wurden durch eine Vereinbarung zwischen der US-Regierung und Pfizer beflügelt, die günstigere Medikamente im Rahmen des Medicaid-Programms vorsieht. Diese Nachricht wurde von Experten als positiv für den gesamten Sektor bewertet, obwohl Analysten von Bernstein die Auswirkungen auf europäische Pharmaunternehmen als begrenzt ansehen, da die Medikamentenpreise bereits strengen Verhandlungen unterliegen.
Unter den größten Gewinnern des Tages waren Roche mit einem Anstieg von knapp fünf Prozent und Sanofi mit einem Plus von vier Prozent. Novo Nordisk legte um 3,6 Prozent zu. Auch Versorgeraktien profitierten, wobei Engie nach einer Hochstufung durch die Bank of America um ein Prozent zulegte. Adidas konnte dank erfreulicher Unternehmenszahlen bei Nike um zwei Prozent zulegen, während Asos sich mit einem Anstieg von 1,4 Prozent erholte.
Die Auswirkungen der aktuellen US-Haushaltssperre auf die Märkte waren bisher begrenzt, könnten jedoch in den kommenden Tagen zunehmen. Marktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets sieht die Anleger im Zwiespalt zwischen der Hoffnung auf eine baldige Einigung und dem Risiko eines weiter andauernden Shutdowns. Ein solcher Stillstand wird von Trump eher als Mittel zur Effizienzsteigerung des Staatsapparates angesehen denn als ernsthafte Krise.
Während die Pharmawerte florierten, gerieten zinssensible Immobilienwerte unter Druck. Die jährliche Inflationsrate in der Eurozone stieg im September laut ersten Eurostat-Schätzungen auf 2,2 Prozent, verglichen mit 2,0 Prozent im August. Diese Entwicklungen könnten die geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank beeinflussen und die Märkte weiter in Bewegung halten.

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