LONDON (IT BOLTWISE) – Die Verwendung von KI-generierten Bildern in der Entwicklungszusammenarbeit wirft neue ethische Fragen auf. Experten warnen vor der Verbreitung von ‘Armutsporn’, der stereotype Darstellungen von Armut und Gewalt perpetuiert. Diese Praxis könnte das Vertrauen in Hilfsorganisationen untergraben und die Wahrnehmung von Entwicklungsländern negativ beeinflussen.

Die zunehmende Nutzung von KI-generierten Bildern durch Hilfsorganisationen hat eine Debatte über die ethischen Implikationen dieser Praxis entfacht. Diese Bilder, die oft extreme Armut und Gewalt darstellen, werden auf Stockfoto-Websites angeboten und von NGOs in ihren Kampagnen verwendet. Kritiker bezeichnen diese Darstellungen als ‘Armutsporn 2.0’, da sie stereotype und übertriebene Szenen zeigen, die das Bild von Entwicklungsländern verzerren könnten.
Ein Hauptgrund für den Einsatz solcher Bilder ist die Kosteneffizienz. KI-generierte Bilder sind günstiger als echte Fotografien und umgehen die komplexen Fragen der Einwilligung und des Datenschutzes. Dies ist besonders relevant, da viele NGOs mit Budgetkürzungen konfrontiert sind. Doch die ethischen Bedenken überwiegen, da diese Bilder oft rassistische Stereotype verstärken und die Würde der dargestellten Personen untergraben.
Die Verbreitung dieser Bilder könnte auch langfristige Auswirkungen auf die KI-Entwicklung haben. Da KI-Modelle durch bestehende Daten trainiert werden, besteht die Gefahr, dass diese verzerrten Darstellungen in zukünftige KI-Systeme einfließen und Vorurteile weiter verstärken. Dies könnte die Glaubwürdigkeit von Hilfsorganisationen und die Wahrnehmung von Entwicklungsländern nachhaltig schädigen.
Einige Organisationen haben bereits reagiert. Plan International hat beispielsweise Richtlinien eingeführt, die den Einsatz von KI zur Darstellung individueller Kinder untersagen. Dennoch bleibt die Herausforderung bestehen, ethische Standards in der Nutzung von KI-Bildern zu etablieren und sicherzustellen, dass die Würde und Integrität der dargestellten Personen gewahrt bleibt.

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