Amazon baut gigantisches KI-Rechenzentrum in Indiana

INDIANA / LONDON (IT BOLTWISE) – In einem bemerkenswerten Schritt zur Unterstützung der Künstlichen Intelligenz hat Amazon in Indiana mit dem Bau eines der weltweit größten Rechenzentren begonnen.

Amazon hat in Indiana ein gigantisches Rechenzentrum errichtet, das speziell für die Anforderungen der Künstlichen Intelligenz konzipiert ist. Auf einem 1.200 Hektar großen Gelände, das einst eine einfache Maisfeldlandschaft war, stehen nun sieben riesige Datenzentren, die jeweils größer als ein Fußballstadion sind. Diese Anlage ist Teil von Amazons Projekt Rainier, das darauf abzielt, eine neue Generation von Rechenzentren zu schaffen, die speziell für KI-Anwendungen optimiert sind.

Das Herzstück dieser Anlage ist die Zusammenarbeit mit dem KI-Startup Anthropic, das sich zum Ziel gesetzt hat, ein KI-System zu entwickeln, das mit der menschlichen Gehirnleistung vergleichbar ist. Amazon hat bereits 8 Milliarden US-Dollar in Anthropic investiert und plant, die Rechenleistung des neuen Zentrums an das Startup zu vermieten. Diese Partnerschaft ermöglicht es Anthropic, ein einziges, leistungsstarkes KI-System zu trainieren, das von der enormen Rechenkapazität der Anlage profitiert.

Die Anlage in Indiana wird 2,2 Gigawatt Strom verbrauchen, was ausreicht, um eine Million Haushalte zu versorgen. Um die spezialisierte Hardware zu kühlen, wird jährlich eine erhebliche Menge Wasser benötigt. Amazons Ansatz unterscheidet sich von dem anderer Technologiegiganten wie Google oder Microsoft, die auf leistungsstärkere Chips setzen. Stattdessen verwendet Amazon einfachere Chips, die in großer Zahl eingesetzt werden, um die gleiche Rechenleistung bei geringerem Energieverbrauch zu erreichen.

Die Entwicklung dieser Technologie begann bereits 2015, als Amazon das israelische Chip-Design-Unternehmen Annapurna Labs übernahm. Seitdem hat Annapurna Labs, in Zusammenarbeit mit Anthropic, den Trainium 2 Chip entwickelt, der speziell für die Anforderungen der neuen Anlage in Indiana ausgelegt ist. Diese Chips sind zwar nicht so leistungsstark wie die neuesten Modelle von NVIDIA, bieten jedoch durch ihre schiere Anzahl eine beeindruckende Rechenleistung.

Die Errichtung des Rechenzentrums hat jedoch auch Herausforderungen mit sich gebracht. Die Bauarbeiten haben zu einer erhöhten Verkehrsbelastung und zu Wasserproblemen in der Region geführt, was zu Protesten der Anwohner führte. Amazon hat daraufhin Maßnahmen ergriffen, um die Auswirkungen auf die lokale Infrastruktur zu minimieren, einschließlich der Finanzierung von Straßenverbesserungen und der Unterstützung bei der Verkehrsüberwachung.

Während Amazon seine Kapazitäten für KI-Anwendungen weiter ausbaut, stellt sich die Frage, ob der rasante Fortschritt der KI bald an seine Grenzen stoßen könnte. Einige Experten vermuten, dass die Effizienzsteigerungen bei der KI-Entwicklung abnehmen könnten. Dennoch bleibt Amazon optimistisch und plant, die Infrastruktur nicht nur für das Training von KI-Systemen, sondern auch für deren Bereitstellung zu nutzen.

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