BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Einführung des E-Rezepts in Deutschland, das seit Januar 2024 für verschreibungspflichtige Medikamente verpflichtend ist, sollte eigentlich den Komfort für Patienten erhöhen und unnötige Arztbesuche reduzieren. Doch die Realität sieht anders aus, wie jüngste Berichte aus der Apothekerbranche zeigen.

Die Einführung des E-Rezepts in Deutschland war als bedeutender Schritt in der Digitalisierung des Gesundheitswesens gedacht. Ziel war es, den Patientenkomfort zu erhöhen und die Effizienz im Gesundheitswesen zu steigern, indem physische Rezepte durch digitale Lösungen ersetzt werden. Doch die Umsetzung stößt auf erhebliche Probleme, die die Zuverlässigkeit des Systems in Frage stellen.
Thomas Preis, Vorsitzender der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), kritisiert die hohe Ausfallquote des E-Rezept-Systems. Diese sei mittlerweile höher als die der Deutschen Bahn, was für die Patientengesundheit schwerwiegende Folgen haben könne. In den letzten Wochen kam es an fünf Tagen zu erheblichen Systemausfällen, die Tausende von Patienten betrafen.
Die Apotheker fordern nun von der zuständigen Gesellschaft Gematik eine dringende Verbesserung der Ausfallsicherheit. Apotheken sollten bei Systemausfällen größere Freiheiten erhalten, um die Patientenversorgung sicherzustellen. Auch die Deutsche Stiftung Patientenschutz sieht Handlungsbedarf und schlägt die Einführung eines Vorwarnsystems für Betriebsstörungen vor.
Ein solches System könnte in Form eines täglich aktualisierten E-Rezept-Radars umgesetzt werden, das Ärzten sofort anzeigt, ob das System funktionsfähig ist oder ob ein Papierrezept erforderlich wird. Eugen Brysch, Vorstand der Stiftung, fordert zudem, dass die Gematik zu monatlichen Störungsberichten verpflichtet wird, um die Transparenz zu erhöhen und das Vertrauen in das System wiederherzustellen.
Die Herausforderungen, vor denen das E-Rezept-System steht, werfen ein Schlaglicht auf die essentielle Rolle einer stabilen Telematik-Infrastruktur im Gesundheitswesen. Trotz der aktuellen Probleme sieht Thomas Preis keine Alternative zur fortschreitenden Digitalisierung. Die gegenwärtige Unzuverlässigkeit sei jedoch inakzeptabel und müsse dringend behoben werden, um die Vorteile der Digitalisierung voll ausschöpfen zu können.
Die Einführung des E-Rezepts soll langfristig den Gesundheitssektor modernisieren und effizienter gestalten. Doch ohne eine stabile technische Grundlage könnten die erhofften Vorteile ins Leere laufen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die notwendigen Anpassungen vorzunehmen und das Vertrauen der Patienten und Apotheker in das System zu stärken.

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