FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – In Deutschland sinkt die Zahl der Geldautomaten, was die Banken vor neue Herausforderungen stellt. Doch Burkhard Balz von der Deutschen Bundesbank sieht in Bankenkooperationen eine vielversprechende Lösung, um die Bargeldversorgung auch in Zukunft sicherzustellen.

Die Zahl der Geldautomaten in Deutschland nimmt kontinuierlich ab, was bei vielen Verbrauchern Besorgnis auslöst. Trotz dieser Entwicklung bleibt die Bargeldversorgung im europäischen Vergleich stabil, wie Burkhard Balz, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank, betont. Mit über 50.000 Automaten ist die bundesweite Versorgung derzeit noch gewährleistet, doch die Banken erkennen die Herausforderungen, die insbesondere in ländlichen Regionen bestehen.
Um die flächendeckende Bargeldverfügbarkeit zu sichern, schlägt Balz Kooperationen zwischen Banken vor. Ein Modell, das in den Niederlanden bereits erfolgreich umgesetzt wird, könnte auch in Deutschland Anwendung finden. Dort werden Geldautomaten gemeinschaftlich über eine zentrale Gesellschaft betrieben, was die Effizienz steigert und die Kosten senkt.
Obwohl der Trend zu digitalen Zahlungsmethoden unaufhaltsam scheint, bleibt Bargeld in Deutschland ein zentrales Zahlungsmittel. Mehr als die Hälfte aller Zahlungen erfolgte 2023 noch in bar. Diese Vorliebe für Bargeld wird laut Balz auch in den kommenden ein bis anderthalb Jahrzehnten bestehen bleiben. Im digitalen Zeitalter bietet Bargeld den Vorteil der Anonymität und Sicherheit, da es vor Cyberangriffen schützt und in Krisenzeiten als unabhängiges Zahlungsmittel fungiert.
Gleichzeitig plädiert Balz für eine maßvolle Regulierung des Bargeldverkehrs. Die geplante EU-weite Obergrenze für Bargeldgeschäfte in Höhe von 10.000 Euro ab 2027 sieht er als ausgewogenen Mittelweg zwischen Freiheit und Kontrolle. Diese Maßnahme könnte helfen, Geldwäsche und Steuerhinterziehung einzudämmen, ohne die Freiheit der Verbraucher übermäßig einzuschränken.
Der digitale Euro, dessen Einführung frühestens 2029 erwartet wird, wird als sinnvolle Ergänzung zum Bargeld angesehen, jedoch nicht als dessen Ersatz. Balz betont, dass der digitale Euro die Vorteile der Digitalisierung mit der Sicherheit und Vertrautheit des Bargelds verbinden könnte, was ihn zu einer attraktiven Option für viele Verbraucher machen würde.
Die Diskussion um die Zukunft des Bargelds und die Rolle der Banken in der Bargeldversorgung wird in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen. Bankenkooperationen könnten dabei eine Schlüsselrolle spielen, um die Herausforderungen der Digitalisierung zu meistern und gleichzeitig die Bedürfnisse der Verbraucher zu erfüllen.

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