LEVERKUSEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Bayer steht nach dem Rückschlag in der Victor-Studie zu Vericiguat vor erheblichen Herausforderungen. Das Medikament konnte den primären Endpunkt nicht erreichen, was die Strategie des Unternehmens in der Behandlung von Herzinsuffizienz infrage stellt. Der Pharmariese, der bereits mit rechtlichen Altlasten und finanziellen Schwierigkeiten kämpft, sieht sich nun mit weiteren Unsicherheiten konfrontiert.

Der Pharmakonzern Bayer sieht sich nach dem enttäuschenden Ergebnis der Victor-Studie zu Vericiguat mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Die Studie, die in Zusammenarbeit mit Merck & Co. durchgeführt wurde, sollte dem Medikament den Weg für eine breitere Anwendung bei Herzinsuffizienz ebnen. Doch das Erreichen des primären Endpunkts, eine signifikante Verbesserung gegenüber Placebo, blieb aus. Dies wirft nicht nur Fragen zur Wirksamkeit des Medikaments auf, sondern stellt auch die gesamte Strategie von Bayer in der Herzinsuffizienz-Behandlung infrage.
Vericiguat, das in Europa bereits für die Behandlung von chronischer Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion zugelassen ist, galt als Hoffnungsträger im Portfolio von Bayer. Angesichts der anhaltenden juristischen Auseinandersetzungen um Glyphosat und der damit verbundenen finanziellen Belastungen, ruhte auf dem Medikament die Hoffnung, ein neues Milliardenprodukt zu etablieren. Doch mit dem Scheitern der Victor-Studie steht das Projekt nun auf der Kippe, was die Zweifel an der Pipeline des Unternehmens weiter vergrößert.
Die Reaktion der Börse auf die Nachricht war nüchtern. Die Bayer-Aktie verlor im Xetra-Handel zeitweise 1,7 Prozent und fiel auf 27,86 Euro. Für ein Unternehmen, dessen Börsenwert seit 2015 um mehr als zwei Drittel geschrumpft ist, zählt jeder potenzielle Wachstumstreiber. Der Rückschlag bei Vericiguat könnte die Unsicherheiten für Investoren weiter erhöhen und den Druck auf das Management verstärken, alternative Wachstumsstrategien zu entwickeln.
Frühere Daten hatten bereits gezeigt, dass Vericiguat positive Effekte auf bestimmte Patientengruppen haben kann, die Resultate jedoch nicht durchgängig überzeugten. Mit dem Scheitern der Victor-Studie wird es für Bayer schwieriger, das Medikament in weiteren Indikationen zu vermarkten und das kommerzielle Potenzial auszuschöpfen. Für CEO Bill Anderson ist dies ein weiterer Stolperstein in einer Phase, in der das Unternehmen dringend auf Erfolge angewiesen ist.
Die strategischen Fragezeichen, die sich aus dem Rückschlag ergeben, sind zahlreich. Bayer kämpft nicht nur mit milliardenschweren Klagerisiken, sondern auch mit hohen Schulden und einer schwächelnden Pharmasparte. Ob Vericiguat noch gerettet werden kann, wird nun auch zur Frage der Glaubwürdigkeit im Management. Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, ob Bayer in der Lage ist, die Herausforderungen zu meistern und das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen.

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