LONDON (IT BOLTWISE) – Die Erforschung der Anpassungsfähigkeit von Organismen an die extremen Bedingungen der Raumfahrt hat einen neuen Meilenstein erreicht. Im Fokus steht das bdelloide Rädertierchen Adineta vaga, das an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) untersucht wurde.
Die Anpassungsfähigkeit von Organismen an die extremen Bedingungen der Raumfahrt ist ein faszinierendes Forschungsfeld, das neue Erkenntnisse über biologische Prozesse und potenzielle Anwendungen auf der Erde verspricht. Im Zentrum dieser Forschung steht das bdelloide Rädertierchen Adineta vaga, das an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) untersucht wurde. Diese Studie analysierte die transkriptomischen Veränderungen, die diese Organismen in der Mikrogravitation und unter der Einwirkung von Strahlung erfahren.
Um die Auswirkungen des Raumflugs auf diese Organismen zu untersuchen, wurde spezielle Hardware entwickelt, die eine autonome Kultivierung der Rädertiere mit minimalem Eingriff der Astronauten ermöglicht. Diese technologische Innovation ist entscheidend, um die Lebensbedingungen der Organismen im All zu simulieren und die gewonnenen Daten mit denen von Erdproben zu vergleichen.
Die Ergebnisse der Studie sind bemerkenswert: 18,61 % der Gene zeigten eine differenzielle Expression als Reaktion auf die Bedingungen im niedrigen Erdorbit. Besonders auffällig war die Hochregulierung von Genen, die an der Proteinsynthese, RNA-Metabolismus und DNA-Reparatur beteiligt sind. Diese Anpassungen deuten darauf hin, dass die Rädertiere Mechanismen entwickelt haben, um den Herausforderungen der Raumfahrt zu begegnen.
Ein weiterer interessanter Befund der Studie ist die signifikante Anreicherung von fremden Genen, die durch horizontale Genübertragung (HGT) in das Genom der Rädertiere gelangt sind. Diese Gene waren entweder über- oder unterexprimiert, was darauf hindeutet, dass HGT eine Rolle bei der Anpassungsfähigkeit der bdelloiden Rädertiere an neue und potenziell atypische Umgebungen spielt.
Die Untersuchung Rotifer-B2 zielt darauf ab, die Auswirkungen des Raumflugs auf die DNA-Reparaturmechanismen von Adineta vaga zu erforschen. Diese Erkenntnisse könnten nicht nur für die Raumfahrtbiologie von Bedeutung sein, sondern auch für die Entwicklung neuer biotechnologischer Anwendungen auf der Erde.
Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift BMC Biology veröffentlicht und bieten wertvolle Einblicke in die Anpassungsmechanismen von Organismen unter extremen Bedingungen. Diese Studien tragen dazu bei, unser Verständnis der biologischen Prozesse im All zu erweitern und könnten langfristig zur Entwicklung neuer Technologien beitragen, die sowohl in der Raumfahrt als auch auf der Erde Anwendung finden.
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