Bitcoin-Kurs könnte auf 108.000 USD fallen: Anleger suchen sichere Häfen

NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Bitcoin-Kurs steht unter Druck, da Anleger sich vermehrt in sichere Anlagen wie Staatsanleihen flüchten. Die jüngsten Arbeitsmarktdaten der USA haben die Erwartungen an eine Zinssenkung durch die Federal Reserve verstärkt, was den Bitcoin-Kurs unter die Marke von 110.000 USD drückte. Während Aktien von den niedrigen Zinsen profitieren, bleibt die Unsicherheit im Kryptomarkt bestehen.

Der Bitcoin-Kurs hat am Donnerstag seine positive Dynamik nicht halten können, da Anleger angesichts schwächer als erwarteter Arbeitsmarktdaten in den USA in sichere Anlagen wie Staatsanleihen flüchteten. Diese Bewegung trieb den Goldpreis auf ein Allzeithoch und ließ Zweifel an der 108.000-USD-Marke für Bitcoin aufkommen, während Rezessionsängste die Anlegerstimmung zunehmend beherrschen.

Im Gegensatz dazu reagierten die Aktienmärkte positiv. Marktteilnehmer wurden zuversichtlicher, dass die US-Notenbank die Zinsen senken würde. Kryptowährungen hingegen standen unter erneuten Druck, da BTC kurzzeitig unter 110.000 USD gehandelt wurde. Anders als digitale Vermögenswerte profitieren Aktien direkter von niedrigeren Finanzierungskosten und einer reduzierten Verschuldung der Haushalte, was den Konsum ankurbeln kann.

Die Renditen der zweijährigen US-Staatsanleihen fielen auf 3,60 %, den niedrigsten Stand seit vier Monaten, was die Bereitschaft der Anleger signalisiert, niedrigere Renditen im Austausch für Sicherheit zu akzeptieren. Die Nachfrage stieg nach dem Bericht von ADP, der zeigte, dass die US-Privatwirtschaft im August 54.000 Stellen hinzufügte, ein starker Rückgang gegenüber den 106.000 im Juli. Das Institute for Supply Management (ISM) berichtete ebenfalls von einem Rückgang der Gesamtbeschäftigung.

Die Konsensmeinung zur Sitzung des Federal Open Market Committee (FOMC) am 16.-17. September deutet auf eine Zinssenkung um 0,25 % hin, wodurch der Leitzins auf 4,25 % sinken würde. Dennoch bleiben die Anleger skeptisch, ob die Federal Reserve eine solche Lockerung langfristig aufrechterhalten kann. Das CME FedWatch-Tool zeigt, dass die Erwartung, dass die Zinsen im Januar 2026 bei 3,75 % oder niedriger liegen, von 72 % im Vormonat auf 65 % gesunken ist.

Bitcoin bleibt stark mit Technologiewerten korreliert. Ein eventueller Anstieg des Inflationsdrucks durch niedrigere Kapitalkosten könnte das Wirtschaftswachstum untergraben, insbesondere bei höheren Importzöllen. Während niedrigere Zinsen kurzfristig Erleichterung bieten könnten, unterstreicht die starke Nachfrage nach Gold und kurzfristigen Anleihen die anhaltende Risikoaversion, die schwer auf Kryptowährungen lasten könnte. Die 60-Tage-Korrelation des Nasdaq mit Bitcoin liegt bei 72 %, was zeigt, dass sich die beiden Vermögenswerte weitgehend gemeinsam bewegt haben.

Was dieses Muster durchbrechen könnte, bleibt ungewiss, aber einige Analysten heben die potenzielle Aufnahme von Strategy (MSTR) in den S&P 500 hervor. Laut Meryem Habibi, Chief Revenue Officer bei Bitpace, würde die Aufnahme die Legitimität einer gesamten Anlageklasse festigen. Ein solcher Schritt würde Indexfonds und börsengehandelte Fonds (ETFs), die den S&P 500 abbilden, zwingen, MSTR-Aktien zu kaufen.

Auch bei hoher Nachfrage nach US-Staatsanleihen könnten fiskalische Ungleichgewichte das Vertrauen in die heimische Währung untergraben, ein Szenario, das historisch gesehen für Bitcoin günstig ist. Analysten der Bank of America prognostizieren Berichten zufolge, dass der Euro bis 2026 gegenüber dem US-Dollar an Stärke gewinnen wird, unter Berufung auf Handelskonflikte und eine schwächende institutionelle Glaubwürdigkeit.

Kurzfristig könnte die Risikoaversion Bitcoin dazu veranlassen, die Marke von 108.000 USD erneut zu testen. Die wachsende Nachfrage nach kurzfristigen Staatsanleihen allein sollte jedoch nicht als langfristiges bärisches Signal angesehen werden.

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