Bitcoin-Treasury-Unternehmen: Ein riskantes Spiel mit der Volatilität

LONDON (IT BOLTWISE) – Die rasante Expansion von Bitcoin-Treasury-Unternehmen hat in den Finanzmärkten ein Phänomen geschaffen, das einige Beobachter als ‘unendlichen Geld-Glitch’ bezeichnen. Diese börsennotierten Unternehmen, darunter vor allem Strategy (ehemals MicroStrategy), haben einen scheinbar endlosen Zyklus der Kapitalbeschaffung entdeckt, um Bitcoin zu kaufen. Während der Bitcoin-Kurs steigt, schießen ihre Aktienkurse in die Höhe, was ihnen ermöglicht, noch mehr Kapital zu beschaffen.

Die rapide Expansion von Bitcoin-Treasury-Unternehmen hat in den Finanzmärkten ein Phänomen geschaffen, das einige Beobachter als ‘unendlichen Geld-Glitch’ bezeichnen. Diese börsennotierten Unternehmen, darunter vor allem Strategy (ehemals MicroStrategy), haben einen scheinbar endlosen Zyklus der Kapitalbeschaffung entdeckt, um Bitcoin zu kaufen. Während der Bitcoin-Kurs steigt, schießen ihre Aktienkurse in die Höhe, was ihnen ermöglicht, noch mehr Kapital zu beschaffen.

Bitcoin-Treasury-Unternehmen unterscheiden sich grundlegend von traditionellen Unternehmen. Anstatt Einnahmen durch operative Geschäfte zu generieren, agieren sie als gehebelte Wetten auf die Preissteigerung von Bitcoin. Strategy ist ein Paradebeispiel für dieses Modell, da es bis September 2025 über 630.000 Bitcoin erworben hat, die nun über 70 Milliarden Dollar wert sind, während der Aktienkurs des Unternehmens in den letzten zwei Jahren um über 1.000 % gestiegen ist.

Diese Unternehmen halten beträchtliche Bitcoin-Reserven in ihren Bilanzen, die durch Schulden- und Eigenkapitalemissionen finanziert werden. Dies schafft direkte Übertragungskanäle zwischen der Volatilität des Kryptomarktes und den traditionellen Finanzmärkten. Die Mechanik offenbart interessante finanzielle Konstruktionen, die auf zirkulärer oder sogar kontraintuitiver Logik beruhen. Unternehmen emittieren Aktien, um Bitcoin zu kaufen, und wenn der Bitcoin-Preis steigt, erhöht sich der Wert ihrer Treasury-Bestände, was ihren Aktienkurs in die Höhe treibt, oft in einem verstärkten Verhältnis zu den zugrunde liegenden dollarbasierten Gewinnen ihrer Treasury-Bestände.

Die Nachfrage nach dieser Struktur wird von mehreren Faktoren angetrieben. Erstens nutzen diese Unternehmen die Erwartungen an eine fortgesetzte Wertsteigerung von Bitcoin und bieten durch den Flywheel-Mechanismus verstärkte Gewinne. Zweitens, trotz der Verbreitung von Bitcoin-ETFs und anderen Krypto-Investmentprodukten, gibt es eine unbefriedigte Nachfrage nach Krypto-Exposition, die diese Unternehmen auf eine Weise befriedigen, die direkte Investitionen nicht können.

Die Strategie dieser Unternehmen beruht stark auf wandelbaren Schuldenstrukturen, die Volatilitätsfehlbewertungen ausnutzen. Wenn diese Unternehmen wandelbare Anleihen ausgeben, kaufen institutionelle Investoren diese und verkaufen gleichzeitig die zugrunde liegende Aktie leer, wodurch delta-neutrale Positionen entstehen, die das Risiko auf Privatanleger übertragen, die die zugrunde liegenden Mechanismen möglicherweise nicht vollständig verstehen.

Das Potenzial für einen systemischen Zusammenbruch wird deutlich, wenn man das Ausmaß dieser Operationen betrachtet. Bitcoin-Treasury-Unternehmen halten zusammen über 1 Million Bitcoin in Reserven, was mehr als 4,7 % des gesamten zirkulierenden Angebots entspricht, wobei Strategy allein 2,7 % der gesamten Bitcoin-Versorgung kontrolliert. Dies schafft eine Rückkopplungsschleife, in der die Handelsaktivitäten dieser Unternehmen den Vermögenswert, den sie anhäufen, beeinflussen können, was sowohl Aufwärts- als auch Abwärtsbewegungen in den Bitcoin-Märkten verstärken kann.

Die regulatorische Reaktion war bemerkenswert fragmentiert, wobei die meisten Organisationen die Registrierung als Investmentgesellschaften nach dem Investment Company Act vermieden haben, obwohl sie wie Investmentvehikel funktionieren. Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC hat sich auf bestehende Unternehmensoffenlegungsrahmen gestützt, was einen Graubereich schafft, in dem Unternehmen mit erheblicher Krypto-Exposition ohne typische Investmentfonds-Schutzmaßnahmen operieren.

Die regulatorische Verzögerung könnte die breiteren Einschränkungen der traditionellen Finanzwelt widerspiegeln, Zugang zu aufstrebenden Anlageklassen zu bieten. Die Nachfrage nach Krypto-Exposition hat die Entwicklung regulierter Investmentprodukte überholt, was ein Vakuum geschaffen hat, das diese Unternehmen durch finanzielle Ingenieurskunst gefüllt haben. Dies deutet darauf hin, dass das Problem möglicherweise vorübergehend ist und sich möglicherweise löst, wenn mehr regulierte Krypto-Investmentvehikel verfügbar werden. Die aktuelle Situation zeigt jedoch, wie finanzielle Innovation regulatorische Rahmenbedingungen überholen kann und neue Risiken für Investoren schafft.

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