PEKING / LONDON (IT BOLTWISE) – Cambricon, ein aufstrebender Stern am chinesischen KI-Himmel, hat mit seinen Aktienkursen die Aufmerksamkeit der Investoren auf sich gezogen. Trotz der Dominanz von NVIDIA auf dem Weltmarkt zeigt Cambricons Aufstieg, dass China in der Lage ist, eigene Champions im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu etablieren. Doch hohe Bewertungen und politische Spannungen werfen Fragen zur langfristigen Stabilität des Unternehmens auf.

Cambricon, ein führender chinesischer Entwickler von KI-Chips, hat in den letzten Monaten einen bemerkenswerten Anstieg seines Aktienkurses erlebt. Innerhalb eines Jahres hat sich der Kurs verfünffacht und übertrifft nun sogar den von Kweichow Moutai, einem der bekanntesten chinesischen Unternehmen. Dieser Aufstieg wird von vielen als Symbol für Chinas Fähigkeit gesehen, im Bereich der Künstlichen Intelligenz eigene Marktführer hervorzubringen, auch wenn NVIDIA den globalen Markt dominiert.
Die Geschichte von Cambricon begann 2016, als die Brüder Chen Yunji und Chen Tianshi das Unternehmen gründeten. Ursprünglich lieferte Cambricon Chips für Huawei, doch 2019 entschied sich Huawei, die Entwicklung in Eigenregie fortzusetzen, was Cambricon in eine finanzielle Krise stürzte. Erst Ende 2024 konnte das Unternehmen wieder schwarze Zahlen schreiben, gerade rechtzeitig, um vom KI-Boom zu profitieren.
Die politischen Spannungen zwischen den USA und China haben die Situation für Cambricon zusätzlich verkompliziert. Die US-Sanktionen haben die Abhängigkeit von nationalen Lieferketten erhöht, was ein Risiko für die Stabilität und Skalierbarkeit des Unternehmens darstellt. Cambricon ist stark auf SMIC angewiesen, Chinas größten Auftragsfertiger, der technologisch hinter TSMC zurückliegt. Gleichzeitig versucht Peking, zumindest abgespeckte NVIDIA-Chips ins Land zu holen.
Die Bewertung von Cambricon ist extrem hoch, mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von über 4.000. Branchenexperten wie Peter Fintl von Capgemini warnen vor überzogenen Erwartungen und betonen, dass China bewusst auf mehrere Player setzt, um den Wettbewerb zu fördern. Neben Cambricon konkurrieren auch andere Startups wie Biren und Moore Threads um Marktanteile.
Unabhängig von der ökonomischen Logik verkörpert Cambricon Pekings Strategie, kurzfristig von westlicher Technologie zu profitieren und mittelfristig eigene Strukturen aufzubauen. Anleger treiben die Aktie als Bannerträger dieser Vision nach oben, wohl wissend, dass Fundamentaldaten und Kurs längst auseinanderdriften.

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