ATLANTA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) ziehen in Erwägung, ihre Empfehlungen für Covid-19-Impfungen zu ändern. Statt einer allgemeinen Empfehlung für alle Personen ab sechs Monaten könnte eine differenzierte Empfehlung für ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem in Betracht gezogen werden.

Die CDC überlegt, ihre bisherige Impfempfehlung für Covid-19 zu überarbeiten und sich stärker an den Richtlinien anderer Länder zu orientieren. Während die USA bisher eine jährliche Impfung für alle ab sechs Monaten empfehlen, beschränken Länder wie das Vereinigte Königreich, Kanada und Australien ihre Empfehlungen auf Risikogruppen. Auch die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt keine routinemäßigen jährlichen Impfungen für gesunde Erwachsene unter 65 Jahren oder gesunde Kinder. Eine Expertenkommission, die die CDC in Impfangelegenheiten berät, diskutierte kürzlich die Vor- und Nachteile einer solchen Umstellung. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe für Covid-19-Impfstoffe begannen im November mit der Untersuchung dieser möglichen Änderung. Bei einer risikobasierten Empfehlung würde die CDC weiterhin zwei Dosen pro Jahr für ältere Erwachsene und Personen mit geschwächtem Immunsystem empfehlen. Auch für Erwachsene und Kinder mit erhöhtem Risiko, wie etwa Gesundheitsarbeiter oder Kinder in Betreuungseinrichtungen, könnte eine jährliche Impfung in Betracht gezogen werden. Ein weiterer Aspekt der Diskussion ist die Möglichkeit, dass jeder, der eine Impfung wünscht, diese auch erhalten kann, selbst wenn er nicht zur Risikogruppe gehört. Die Umsetzung einer risikobasierten Empfehlung könnte jedoch komplexer sein und einige Mitglieder des Komitees äußerten Bedenken hinsichtlich der Kommunikation und Implementierung. Dr. Denise Jamieson, Mitglied des Komitees, äußerte Überraschung über den Vorschlag, da risikobasierte Empfehlungen in den USA bisher wenig Erfolg hatten. Zudem besteht die Sorge, dass eine abgeschwächte Empfehlung den Versicherungsschutz für einige Gruppen beeinträchtigen könnte. Unklar ist auch, welche Vorerkrankungen als erhöhtes Risiko eingestuft werden sollten. Eine Analyse der CDC-Daten zeigt, dass 74 % der Erwachsenen mindestens eine gesundheitliche Bedingung haben, die das Risiko für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Infektion erhöht. Trotz der abnehmenden Schwere der Covid-19-Pandemie bleibt die Krankheit gefährlich und war 2023 die zehnt häufigste Todesursache in den USA. Zwischen September 2023 und August 2024 verursachte Covid-19 etwa 40.000 Todesfälle. Dr. Jamie Loehr, ein weiteres Mitglied des Komitees, äußerte Bedenken hinsichtlich der Machbarkeit einer risikobasierten Empfehlung und der möglichen Botschaft an die Öffentlichkeit. Einige befürchten, dass eine Ausnahme für gesunde Erwachsene die Häufigkeit von Long Covid erhöhen könnte, da Studien zeigen, dass Impfungen das Risiko für diese Erkrankung senken. Dr. Oliver Brooks, ein weiteres Komiteemitglied, betonte die Notwendigkeit von Modellen, die Long Covid berücksichtigen. Trotz Bedenken, dass risikobasierte Empfehlungen die Impfbereitschaft verringern könnten, gibt es keine Beweise dafür, dass solche Ansätze weniger effektiv sind. Dr. Noel Brewer, ein weiteres Mitglied des Komitees, wies darauf hin, dass es keine klaren Beweise für die Ineffektivität risikobasierter Ansätze gibt. Insgesamt sprachen sich die Mitglieder des Komitees, die die Frage am intensivsten untersucht haben, für eine Umstellung auf risikobasierte Empfehlungen aus.

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