NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – Condé Nast steht vor einem entscheidenden Wandel. Während Anna Wintour ihre Machtposition festigt, kämpft das Unternehmen mit sinkenden Auflagen und der digitalen Transformation. Die Ernennung von Chloe Malle als neue Führungskraft bei Vogue wirft Fragen über den Generationswechsel auf.

Condé Nast, einst ein Synonym für Luxus und Exklusivität im Verlagswesen, steht vor einer entscheidenden Phase der Transformation. Die Herausforderungen der digitalen Ära und sinkende Auflagen zwingen das Unternehmen, seine Strategien neu zu überdenken. Trotz dieser Umbrüche bleibt Anna Wintour, die legendäre Chefredakteurin von Vogue, eine unverrückbare Größe im Unternehmen. Ihre Kontrolle über die 28 Ausgaben von Vogue sowie andere bedeutende Titel wie Vanity Fair und GQ zeigt, dass ihre Macht ungebrochen ist.
Die jüngste Entscheidung, Chloe Malle als neue „Head of Editorial Content“ bei Vogue zu ernennen, hat die Diskussion über den notwendigen Generationswechsel bei Condé Nast neu entfacht. Malle, die Tochter von Schauspielerin Candice Bergen und Regisseur Louis Malle, bringt frischen Wind in die Redaktion, doch die eigentliche Macht bleibt bei Wintour. Diese Ernennung ist ein Symbol für den Versuch, Tradition und Erneuerung zu vereinen, während das Unternehmen mit den Herausforderungen der digitalen Transformation ringt.
Seit dem Tod von Si Newhouse im Jahr 2017, dem früheren Eigentümer von Condé Nast, befindet sich das Unternehmen in einer Phase des Umbaus. Die goldene Ära der großzügigen Spesen und feudalen Strukturen ist vorbei. Unter Newhouse wurden Chefredakteure wie Tina Brown und Graydon Carter zu kulturellen Schwergewichten, ausgestattet mit Privilegien, die eher an ein höfisches System erinnerten. Doch mit dem Generationswechsel in der Eigentümerfamilie endete diese Epoche abrupt.
Während Konkurrenten ihre Memoiren über die glorreichen Zeiten schreiben und Hollywood mit einer Fortsetzung von „The Devil Wears Prada“ auf die nostalgische Welle setzt, verliert Condé Nast Marktanteile. Die Auflagen sinken, Budgets schrumpfen, und selbst Prestigeprojekte wie die Blue-Blood-Besetzung an der Vogue-Spitze wirken mehr wie Symbolik als wie echte Erneuerung. Malle selbst plant, den Printtitel zu verschlanken und die Zahl der Ausgaben zu reduzieren, um Vogue zu einem Luxusobjekt für Liebhaber physischer Medien zu machen.
Doch solange Anna Wintour, mittlerweile 75 Jahre alt, die Fäden in der Hand hält, bleibt jede Nachfolgefrage ungelöst. Condé Nast ist kleiner geworden, seine einst schillernden Figuren sind weitgehend verschwunden. An der Spitze thront weiterhin eine Ikone, deren Dominanz den Wandel zugleich ermöglicht und blockiert. Die Zukunft von Condé Nast hängt davon ab, wie erfolgreich das Unternehmen den Spagat zwischen Tradition und digitalem Wandel meistert.

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