TAMPA / LONDON (IT BOLTWISE) – ConnectWise hat bekannt gegeben, dass es plant, die digitalen Code-Signaturzertifikate für ScreenConnect, ConnectWise Automate und ConnectWise RMM-Programme aufgrund von Sicherheitsbedenken zu erneuern.
ConnectWise hat angekündigt, die digitalen Code-Signaturzertifikate für seine Produkte ScreenConnect, ConnectWise Automate und ConnectWise RMM zu erneuern. Diese Entscheidung wurde aufgrund von Sicherheitsbedenken getroffen, die von einem externen Forscher geäußert wurden. Der Forscher hatte Bedenken hinsichtlich der Art und Weise, wie ScreenConnect in früheren Versionen bestimmte Konfigurationsdaten handhabte. Diese Daten wurden in einem Bereich des Installationsprogramms gespeichert, der nicht signiert ist, was potenziell ein Sicherheitsrisiko darstellt.
Obwohl ConnectWise die genauen Details des Problems nicht öffentlich gemacht hat, wurde in einem nicht öffentlichen FAQ, das später auf Reddit geteilt wurde, mehr Licht ins Dunkel gebracht. Das Problem liegt darin, dass der unsignierte Bereich des Installers für die Übertragung von Konfigurationsinformationen genutzt wird, ohne die Signatur ungültig zu machen. Diese Praxis könnte in Verbindung mit den Fähigkeiten einer Fernsteuerungslösung ein unsicheres Designmuster darstellen.
Um die Sicherheit zu erhöhen, plant ConnectWise nicht nur die Erneuerung der Zertifikate, sondern auch ein Update, das die Verwaltung der Konfigurationsdaten in ScreenConnect verbessern soll. Die Rücknahme der digitalen Zertifikate ist für den 13. Juni um 20 Uhr ET (14. Juni, 0 Uhr UTC) geplant. ConnectWise betont, dass das Problem keine Kompromittierung seiner Systeme oder Zertifikate beinhaltet.
Automatische Updates der Zertifikate und Agenten werden bereits in allen Cloud-Instanzen von Automate und RMM durchgeführt. Nutzer der On-Premise-Versionen von ScreenConnect oder Automate müssen jedoch auf die neueste Version aktualisieren und sicherstellen, dass alle Agenten vor dem Stichtag aktualisiert sind, um mögliche Dienstunterbrechungen zu vermeiden.
Diese Entwicklung erfolgt nur wenige Tage, nachdem das Unternehmen bekannt gegeben hat, dass ein mutmaßlicher staatlicher Bedrohungsakteur seine Systeme kompromittiert hat. Dabei wurde eine kleine Anzahl von Kunden durch die Ausnutzung von CVE-2025-3935 für ViewState-Code-Injection-Angriffe betroffen. Angreifer nutzen zunehmend legitime RMM-Software wie ScreenConnect, um unauffälligen, dauerhaften Fernzugriff zu erhalten und sich so in normale Aktivitäten einzufügen.
Diese Angriffsmethode, bekannt als “Living-off-the-Land” (LotL), ermöglicht es Angreifern, die inhärenten Fähigkeiten der Software für Fernzugriff, Dateitransfer und Befehlsausführung zu kapern. ConnectWise hat betont, dass die geplanten Verbesserungen zur Zertifikatsverwaltung und Produktverstärkung nun beschleunigt umgesetzt werden, um die Sicherheit zu erhöhen.
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