FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Europäische Zentralbank (EZB) hat in ihrem jüngsten Bericht vor den potenziellen Risiken gewarnt, die von den boomenden Gold-Terminmärkten ausgehen. Diese Entwicklung, die durch politische Unsicherheiten und wirtschaftliche Spannungen angeheizt wird, könnte erhebliche Auswirkungen auf die Stabilität des Finanzsystems haben.

Die Nachfrage nach Gold als sicherer Anlagehafen hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen, insbesondere in Zeiten politischer Unsicherheiten und wirtschaftlicher Spannungen. Der jüngste Bericht der Europäischen Zentralbank (EZB) hebt die Risiken hervor, die mit dieser Entwicklung verbunden sind, insbesondere im Hinblick auf die Stabilität des Finanzsystems. Gold-Terminmärkte, die traditionell als Absicherung gegen Inflation und wirtschaftliche Unsicherheiten gelten, haben aufgrund der jüngsten politischen Entwicklungen und der globalen wirtschaftlichen Lage einen beispiellosen Boom erlebt.
Mit dem Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen 2024 und den anhaltenden geopolitischen Spannungen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg, hat der Goldpreis neue Höhen erreicht. Diese Preissteigerungen haben zu einer erhöhten Nachfrage nach Gold-Terminverträgen geführt, die physische Lieferungen des Edelmetalls vorsehen. Diese Verträge, die sowohl Käufer als auch Verkäufer zu festen Preisen und Zeitpunkten verpflichten, bergen jedoch erhebliche Risiken, insbesondere wenn es zu Lieferengpässen kommt.
Die EZB warnt, dass die physisch verfügbare Menge an Gold weitaus geringer ist als die Anzahl der ausgegebenen Kontrakte. Dies könnte zu erheblichen Problemen führen, wenn die Verträge nicht erfüllt werden können, was wiederum das Risiko von Bankenpleiten erhöht. Besonders betroffen sind sogenannte Bullion Banks, die auf den Handel mit Edelmetallen spezialisiert sind und ihre Bestände gegen Preisrisiken absichern. Diese Banken könnten in Schwierigkeiten geraten, wenn sie aufgrund von Lieferengpässen ihre Verpflichtungen nicht erfüllen können.
Ein weiteres Risiko besteht in der intransparenten Handelsweise vieler dieser Kontrakte, die oft außerbörslich abgewickelt werden. Die EZB betont, dass die Konzentration der Rohstoffmärkte auf wenige große Unternehmen und die Verwendung von OTC-Derivaten zu einer erhöhten Anfälligkeit des Finanzsystems führen können. Diese Schwachstellen könnten durch regulatorische Maßnahmen und eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Finanzinstitutionen und Aufsichtsbehörden gemildert werden.
Die Auswirkungen dieser Entwicklungen sind weitreichend. Die hohe Nachfrage nach Gold in den USA hat zu einem Anstieg der Goldbestände in den Tresoren der New Yorker Terminbörse Comex geführt. Aufgrund der hohen Nachfrage und der damit verbundenen Transportkosten ist es zu einer Preisdifferenz zwischen den Börsen in Europa und den USA gekommen, was zusätzliche Risiken für die beteiligten Banken darstellt.
Experten fordern daher eine sorgfältige Überwachung der Märkte und gegebenenfalls regulatorische Eingriffe, um die Stabilität des Finanzsystems zu gewährleisten. Die EZB plädiert für eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den Finanzinstitutionen und den Regulierungsbehörden, um potenzielle Erschütterungen abzufedern und das Risiko von Bankenpleiten zu minimieren.

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