Designstreit zwischen Paulaner und Berentzen: Ein Blick hinter die Kulissen

MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – In der Welt der Getränkehersteller ist ein neuer Rechtsstreit entbrannt, der die Aufmerksamkeit der Branche auf sich zieht. Die Paulaner Brauerei Gruppe hat den Konkurrenten Berentzen vor Gericht gebracht, um die Ähnlichkeit der Etiketten ihrer Cola-Mix-Getränke zu klären.

Der aktuelle Rechtsstreit zwischen den beiden bekannten Getränkeherstellern Paulaner und Berentzen hat die Aufmerksamkeit der gesamten Branche auf sich gezogen. Im Zentrum der Auseinandersetzung steht das Design der Etiketten ihrer Cola-Mix-Getränke. Paulaner wirft Berentzen vor, dass das Design der ‘Mio Mio Cola+Orange Mische’ dem der bekannten ‘Spezi’-Flaschen zu ähnlich sei. Der Streitwert beläuft sich auf 250.000 Euro, und das Landgericht München muss nun über die Ähnlichkeit der Designs entscheiden.

Paulaner argumentiert, dass das Wellen-Design ihrer Flaschen ein geschütztes Markenzeichen ist und die Farbgestaltung der Berentzen-Flaschen zu ähnlich sei. Diese Ähnlichkeit sei mit bloßem Auge kaum zu unterscheiden, was zu einer Verwechslungsgefahr bei den Verbrauchern führen könnte. Die Münchner Brauerei hat bereits in der Vergangenheit ähnliche Klagen eingereicht, wie im Fall der ‘Brauerlimo’ der Homburger Karlsberg Brauerei, bei dem das Gericht zugunsten von Paulaner entschied.

Berentzen hingegen verteidigt sich mit dem Argument, dass farbenfrohe Gestaltungen bei Cola-Mix-Getränken keine Seltenheit sind. Zudem seien auf den Etiketten der ‘Mio Mio’-Flaschen keine Wellen, sondern Kreise abgebildet. Diese Kreise seien von einer Tapete im ehemaligen Studentenzimmer des heutigen Marketingchefs inspiriert. Diese kreative Herangehensweise soll die Eigenständigkeit des Designs unterstreichen.

Der Ausgang des Verfahrens ist ungewiss, da der Vorsitzende Richter Vincent Mayr betonte, dass das Urteil in beide Richtungen ausgehen könnte. Die Entscheidung wird am 5. August erwartet und könnte weitreichende Auswirkungen auf die Designstrategien von Getränkeherstellern haben. Die Branche beobachtet den Fall mit großem Interesse, da er Präzedenzfälle für zukünftige Designstreitigkeiten schaffen könnte.

In der Getränkeindustrie sind Design und Markenidentität von entscheidender Bedeutung. Ein einzigartiges Flaschendesign kann den Wiedererkennungswert eines Produkts erheblich steigern und ist oft ein entscheidender Faktor im Wettbewerb. Der Fall Paulaner gegen Berentzen zeigt, wie wichtig es ist, die Balance zwischen kreativer Freiheit und dem Schutz geistigen Eigentums zu wahren.

Die Entscheidung des Gerichts könnte auch Auswirkungen auf die Art und Weise haben, wie Unternehmen ihre Marken schützen und wie sie mit potenziellen Verletzungen umgehen. Es bleibt abzuwarten, ob das Urteil zugunsten von Paulaner oder Berentzen ausfällt und welche Lehren die Branche daraus ziehen wird.

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