PARIS / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Entwicklung eines neuen Hauptkampfpanzers für Deutschland und Frankreich nimmt Fahrt auf, nachdem die Unternehmen KNDS, Rheinmetall und Thales eine entscheidende Vereinbarung unterzeichnet haben.



Die Rüstungsunternehmen KNDS, Rheinmetall und Thales haben einen wichtigen Schritt in Richtung der Entwicklung eines neuen Hauptkampfpanzers für Deutschland und Frankreich gemacht. Mit der Unterzeichnung einer Aktionärsvereinbarung in Paris wurde die Gründung eines gemeinsamen Projektunternehmens besiegelt, das die Entwicklung des Main Ground Combat System (MGCS) vorantreiben soll. Diese Vereinbarung, die nach jahrelangen Verhandlungen zustande kam, ist ein bedeutender Meilenstein für die europäische Verteidigungsindustrie.

Das neue Unternehmen, an dem KNDS Deutschland, KNDS Frankreich, Rheinmetall und Thales jeweils 25 % halten, wird seinen Sitz in Köln haben. Die Arbeitsteilung zwischen Frankreich und Deutschland wird auf Länderebene gleichmäßig verteilt, was die Komplexität der Zusammenarbeit unterstreicht. Emmanuel Chiva, Leiter der französischen Rüstungsagentur DGA, hatte bereits im Mai auf die Herausforderungen bei der Aufteilung der Anteile hingewiesen.

Der zukünftige Panzer, der als Main Ground Combat System bekannt ist, soll die Leopard 2 und Leclerc Panzer in den deutschen und französischen Streitkräften ersetzen. Angesichts der Verzögerungen im Zeitplan für die Einführung des MGCS haben KNDS und Rheinmetall alternative Panzerkonzepte und Upgrades vorgeschlagen, um die alternden Panzerflotten zu modernisieren.

KNDS sieht in den nächsten 10 bis 15 Jahren einen Markt für hunderte von Hauptkampfpanzern, noch bevor der neue Panzer einsatzbereit ist. Auf der Eurosatory-Verteidigungsmesse in Paris präsentierte das Unternehmen Upgrades des Leopard 2 und des Leclerc Evolution. Rheinmetall stellte eine Version seines KF51-Panzers mit einem unbemannten Turm vor, was die Verzögerungen im MGCS-Programm unterstreicht.

Die Bedrohungen für schwere Panzer entwickeln sich weiter, insbesondere durch den Einsatz von Drohnen, die sich in der Ukraine als effektive Panzerjäger erwiesen haben. Rheinmetall hat kürzlich eine verbesserte Version des britischen Challenger-Panzers vorgestellt, die mit einer 120-mm-Glattrohrkanone und verbesserter Panzerung ausgestattet ist, um die Überlebensfähigkeit zu erhöhen.

Während KNDS Deutschland weiterhin den Leopard 2 produziert, hat KNDS Frankreich seit 2008 keine neuen Leclerc-Panzer mehr hergestellt, arbeitet jedoch an der Modernisierung bestehender Modelle für die französische Armee. Rheinmetall hat 2023 eine neue Panzerfabrik in Ungarn eröffnet und plant, zusammen mit Leonardo neue Panzer in Italien zu produzieren sowie eine Produktionsstätte in der Ukraine zu errichten.

Das MGCS-Projektunternehmen wird als Hauptauftragnehmer für die nächste Phase des Panzerprogramms fungieren und mit dem deutschen Bundesamt für Ausrüstung der Bundeswehr verhandeln. Die Arbeit am MGCS ist in acht Säulen unterteilt, wobei das Projektunternehmen die Arbeiten an diesen Säulen an verschiedene Unternehmen vergeben wird.

Obwohl Länder wie Italien und die Niederlande Interesse an dem Programm bekundet haben, bleibt MGCS vorerst ein rein deutsch-französisches Projekt. KNDS hat erklärt, dass die Integration neuer Unternehmen erst in Betracht gezogen wird, wenn das Programm für andere Nationen geöffnet wird.

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Deutsch-Französische Kooperation für künftige Kampfpanzer
Deutsch-Französische Kooperation für künftige Kampfpanzer (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)

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