BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die steigenden Kosten durch krankheitsbedingte Ausfälle belasten deutsche Unternehmen zunehmend. Im Jahr 2024 haben diese Ausgaben die Marke von 82 Milliarden Euro überschritten, was einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren darstellt.

Die finanzielle Belastung durch krankheitsbedingte Ausfälle hat für deutsche Arbeitgeber im Jahr 2024 eine neue Rekordhöhe erreicht. Mit über 82 Milliarden Euro sind die Kosten im Vergleich zu den letzten Jahren deutlich gestiegen. Diese Entwicklung ist nicht nur auf die Zunahme der Krankheitsfälle zurückzuführen, sondern auch auf die gestiegene Beschäftigungsrate insgesamt. Experten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) sehen dringenden Handlungsbedarf.
Jochen Pimpertz, ein Experte für Steuer- und Sozialpolitik am IW, schlägt vor, die Gehaltspolitik zu reformieren, um den finanziellen Druck auf die Unternehmen zu mindern. Eine der diskutierten Maßnahmen ist die Einführung von Karenztagen, bei denen die Gehaltszahlungen zu Beginn einer krankheitsbedingten Abwesenheit ausgesetzt oder reduziert werden könnten. Diese Maßnahme könnte die Arbeitgeber entlasten, ist jedoch nicht unumstritten.
Ein weiterer Vorschlag von Pimpertz betrifft die Verkürzung der gesetzlichen Verpflichtung zur Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall. Derzeit müssen Arbeitgeber bis zu sechs Wochen im Jahr das Gehalt weiterzahlen. Eine Reform könnte diese Verpflichtung auf insgesamt sechs Wochen pro Jahr begrenzen, unabhängig von der Diagnose. Diese Änderungen könnten die finanzielle Belastung der Unternehmen erheblich reduzieren.
Seit 2010 haben sich die Ausgaben der Arbeitgeber für krankheitsbedingte Fehlzeiten mehr als verdoppelt. Die Gehaltsfortzahlungen und die Arbeitgeberanteile an den Sozialversicherungsbeiträgen machen den größten Teil dieser Kosten aus. Besonders betroffen sind Unternehmen mit einer alternden Belegschaft, da der Krankenstand in dieser Gruppe tendenziell höher ist. Die Diskussion über mögliche Reformen ist daher von großer Bedeutung für die Zukunft der deutschen Wirtschaft.

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