Die Auswirkungen fehlender Impfungen auf Kinder in Konfliktgebieten

SUDAN / LONDON (IT BOLTWISE) – Inmitten des Bürgerkriegs in Sudan stehen viele Kinder ohne Zugang zu lebenswichtigen Impfungen da. Die gesundheitlichen Folgen sind verheerend, da Krankheiten wie Pneumonie und Rotavirus grassieren. Die Situation wird durch den Mangel an medizinischer Versorgung und die Zerstörung von Gesundheitseinrichtungen verschärft.

In Konfliktgebieten wie dem Sudan sind die Auswirkungen fehlender Impfungen auf Kinder besonders gravierend. Der Bürgerkrieg, der im April 2023 ausbrach, hat das Gesundheitssystem des Landes weitgehend lahmgelegt. Mehr als die Hälfte der Neugeborenen im Sudan erhalten keine Impfungen, was das Land an die Spitze der Liste der Länder mit den meisten ungeimpften Kindern katapultiert hat.

Die gesundheitlichen Risiken für ungeimpfte Kinder sind enorm. Pneumokokken-Erkrankungen und Rotavirus sind zwei der häufigsten Infektionen, die durch Impfungen verhindert werden könnten. Pneumokokken sind die Hauptursache für Lungenentzündungen, die weltweit jährlich etwa 700.000 Kinder unter fünf Jahren das Leben kosten. Rotavirus ist der häufigste Erreger von Durchfallerkrankungen in ressourcenarmen Ländern.

Die Lebensbedingungen in überfüllten Unterkünften verschärfen die Situation. In solchen Umgebungen ist die Übertragung von Infektionen besonders hoch, da der enge Kontakt zwischen den Menschen die Verbreitung von Krankheiten erleichtert. Hinzu kommt der Mangel an sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen, was die Ausbreitung von Durchfallerkrankungen begünstigt.

Ein weiteres Problem ist die Mangelernährung, die die Immunabwehr der Kinder schwächt und das Risiko schwerer Krankheitsverläufe erhöht. Vitamin-A-Mangel beispielsweise kann die Komplikationen und die Sterblichkeit bei Masern erhöhen. Die Kombination aus Infektion und Mangelernährung führt zu einem Teufelskreis, der die Genesung der Kinder erschwert.

Die langfristigen Folgen für überlebende Kinder sind ebenfalls besorgniserregend. Viele erleiden bleibende Schäden wie Hörverlust oder neurologische Defizite, die ihre Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Die psychische Belastung für die Eltern ist enorm, da sie sich schuldig fühlen, ihre Kinder nicht ausreichend schützen zu können.

Die internationale Gemeinschaft ist gefordert, die Impfkampagnen in Konfliktgebieten zu unterstützen, um die Gesundheit und das Überleben der Kinder zu sichern. Organisationen wie UNICEF und WHO arbeiten daran, den Zugang zu Impfstoffen zu verbessern, doch die Herausforderungen bleiben groß. Ohne ausreichende Unterstützung droht eine ganze Generation von Kindern, die Folgen dieser vermeidbaren Krankheiten zu tragen.

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