LONDON (IT BOLTWISE) – Die Vorstellung, dass Menschen eines Tages mehrere tausend Jahre leben könnten, klingt wie Science-Fiction. Doch einige Wissenschaftler sind überzeugt, dass dies eines Tages Realität werden könnte.
Die Idee, dass Menschen eines Tages ein Leben von 1.000 bis 20.000 Jahren führen könnten, ist faszinierend und zugleich umstritten. Der Schlüssel zu dieser außergewöhnlichen Langlebigkeit liegt laut Joao Pedro de Magalhaes, einem Professor für Molekulare Biogerontologie an der Universität Birmingham, in der vollständigen Kontrolle des Alterungsprozesses. Der Forscher widmet sich der Untersuchung von Genomen langlebiger Tiere wie dem Grönlandwal und dem Nacktmull, um die Mechanismen des Alterns besser zu verstehen.
Ein zentraler Aspekt seiner Forschung ist die Fähigkeit, DNA zu reparieren und Zellen so umzuprogrammieren, dass der Alterungsprozess radikal verändert wird. Diese Fähigkeit, die in der Natur bei einigen Tieren bereits vorhanden ist, könnte auch beim Menschen angewendet werden, um das Altern zu verlangsamen oder sogar zu stoppen. Ein Beispiel ist das p53-Gen, das als Tumorsuppressor bekannt ist und in der Lage ist, Zellwachstum und -teilung zu kontrollieren sowie beschädigte DNA zu reparieren. Leider ist dieses Gen in 50% der Krebserkrankungen inaktiv, was die Lebenserwartung des Körpers erheblich reduziert.
Die Fortschritte in der Medizin in den letzten Jahrzehnten geben Anlass zur Hoffnung. Magalhaes zieht einen Vergleich zur Behandlung von Krankheiten wie Lungenentzündung, die einst tödlich war, heute aber mit Antibiotika wie Penicillin leicht behandelt werden kann. Er ist optimistisch, dass ähnliche Fortschritte auch im Bereich der Alterungsforschung möglich sind.
Ein vielversprechender Ansatz ist die Erforschung von Substanzen wie Rapamycin, die bereits bekannt dafür sind, die Lebenserwartung bestimmter Säugetiere um 10-15% zu verlängern. Diese Substanz wird bereits als Medikament bei Organtransplantationen eingesetzt. Magalhaes glaubt, dass es möglich sein könnte, Medikamente zu entwickeln, die ähnlich wie Statine täglich eingenommen werden, um das Risiko von Herzkrankheiten zu reduzieren, jedoch mit dem Ziel, die Langlebigkeit zu fördern.
Obwohl die Aussicht auf ein Leben von 1.000 oder mehr Jahren noch in weiter Ferne liegt, könnten in den kommenden Jahrhunderten bedeutende Fortschritte erzielt werden. Die Forschung in der Biogerontologie könnte den Weg für neue Therapien ebnen, die das Altern verlangsamen und die Lebensqualität im Alter erheblich verbessern.
Die Herausforderungen sind jedoch nicht nur wissenschaftlicher Natur. Es gibt auch ethische und gesellschaftliche Fragen, die geklärt werden müssen. Was würde es für die Gesellschaft bedeuten, wenn Menschen so lange leben könnten? Wie würde sich dies auf Ressourcen, Arbeitsmärkte und soziale Strukturen auswirken? Diese Fragen müssen parallel zur wissenschaftlichen Forschung behandelt werden, um eine nachhaltige und verantwortungsvolle Entwicklung zu gewährleisten.
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