Elektrische Wasserstraßen: Mumbai setzt auf Candelas innovative Fähren

MUMBAI / LONDON (IT BOLTWISE) – Die indische Metropole Mumbai, bekannt für ihre dichte Bevölkerung und Verkehrsprobleme, plant eine Transformation ihres Transportsystems durch den Einsatz von elektrischen Fähren.

Die schwedische Firma Candela hat einen bedeutenden Schritt in der Entwicklung nachhaltiger Transportlösungen gemacht, indem sie 11 ihrer innovativen elektrischen Passagierfähren an Jalvimana, einen lokalen Verkehrsbetreiber in Mumbai, verkauft hat. Diese Vereinbarung markiert den größten Einzelauftrag in der Geschichte des Unternehmens und könnte die Art und Weise, wie sich Menschen in der überfüllten Stadt fortbewegen, revolutionieren.

Mumbai, eine der am stärksten überlasteten Städte der Welt, hat mit über 23 Millionen Einwohnern ein enormes Verkehrsproblem. Die Regierung des Bundesstaates Maharashtra, vertreten durch den Hafenminister Nitesh Rane und den Ministerpräsidenten Devendra Fadnavis, hat eine Vision entwickelt, die den Verkehr auf das Meer verlagern soll. Ziel ist es, das weltweit größte elektrische Massentransportsystem auf dem Wasser zu schaffen, das die Wasserstraßen Mumbais in saubere, effiziente Verkehrsadern verwandelt.

Die von Candela entwickelten Hydrofoil-Boote sind mit Unterwasserflügeln ausgestattet, die den Rumpf über das Wasser heben und so den Energieverbrauch um 80 % im Vergleich zu anderen Hochgeschwindigkeitsbooten reduzieren. Diese Technologie könnte eine entscheidende Rolle bei der Umgestaltung des städtischen Verkehrs spielen, indem sie nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch schneller und effizienter ist.

Der Vertrag mit Jalvimana sieht vor, dass die initiale Flotte von 11 Passagierschiffen auf zwei der am stärksten frequentierten Strecken der Stadt eingesetzt wird: zwischen dem Gateway of India und Alibaug sowie von dort zur Elephanta-Insel. Diese Strecken, die normalerweise zwei bis drei Stunden mit dem Auto dauern, könnten durch die neuen Fähren erheblich verkürzt werden.

Bereits im letzten Jahr hat Candela 40 Millionen Dollar aufgebracht, um den wachsenden globalen Markt für elektrische Wassertransporte zu erschließen. Die 30-Personen-Fähren des Unternehmens sind bereits in einem Pilotprojekt für den öffentlichen Nahverkehr in Stockholm im Einsatz, und es wurden Aufträge für acht Schiffe für das Neom-Projekt in Saudi-Arabien unterzeichnet. Weitere Verträge bestehen für den Einsatz in Berlin, Neuseeland und den USA.

Mit diesem neuen Auftrag positioniert sich Mumbai als Vorreiter im Bereich nachhaltiger urbaner Wassertransporte. Die sogenannten P-12-Schiffe, die jeweils 30 Passagiere befördern können, sollen nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch eine neue Mobilitätsebene in der Stadt schaffen. Gustav Hasselberg, der Gründer von Candela, betont, dass dies erst der Anfang sei und dass elektrische Fähren eine entscheidende Rolle in der zukünftigen urbanen Mobilität spielen könnten.

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