FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Frankfurter Matratzenhersteller Emma steht weltweit unter Druck, nachdem bekannt wurde, dass das Unternehmen in Australien mit irreführenden Rabattaktionen gegen Verbraucherschutzgesetze verstoßen hat.

Der Frankfurter Matratzenhersteller Emma, einst als Vorzeige-Startup gefeiert, sieht sich nun mit erheblichen rechtlichen und reputationsschädigenden Herausforderungen konfrontiert. In Australien wurde das Unternehmen wegen irreführender Rabattpraktiken verurteilt, was nicht nur eine Millionenstrafe nach sich ziehen könnte, sondern auch das Vertrauen der Verbraucher weltweit erschüttert hat. Die australische Tochterfirma Emma Sleep Pty Ltd gestand vor Gericht, 74 Produkte mit falschen Preisen ausgezeichnet zu haben, was die australische Wettbewerbsbehörde ACCC als systematische Irreführung der Kunden bezeichnete.

Die Methode, mit der Emma in Australien operierte, ist ein bekanntes Phänomen im digitalen Handel: Countdown-Timer und angeblich befristete Preisnachlässe sollten den Konsumenten unter Druck setzen, schnell zu kaufen. Tatsächlich wurden viele Matratzen nie zum angegebenen „Normalpreis“ angeboten. Diese Praxis diente einzig dazu, einen künstlichen Kaufdruck zu erzeugen und den Wettbewerb zu verzerren. Zwischen Juni 2020 und März 2023 beobachtete die ACCC das Vorgehen und stellte fest, dass Angebote immer wieder abliefen, nur um kurz darauf in gleicher Form wieder aufzutauchen.

Am 16. Juni wurde die australische Tochterfirma schuldig gesprochen, während die Muttergesellschaft in Deutschland, die Emma Sleep GmbH, alle Vorwürfe zurückweist. Der zuständige Richter sah keine ausreichenden Beweise für eine direkte Involvierung des deutschen Managements. Dennoch bleibt der Verdacht bestehen, dass zentrale Marketingmaßnahmen von der Muttergesellschaft vorgegeben wurden. Die britische Wettbewerbsbehörde CMA untersucht ebenfalls verdächtige Rabattpraktiken im Online-Shop von Emma, was die deutsche Zentrale und mehrere europäische Tochtergesellschaften betrifft.

CEO Dennis Schmoltzi betont, dass man mit der CMA konstruktiv zusammengearbeitet habe und die meisten geforderten Änderungen umgesetzt wurden. Für das australische Verfahren erklärte er, dass es ausschließlich das Geschäft vor Ort betreffe und lokale Vorgaben nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Intern habe man bereits Konsequenzen gezogen. Doch die Probleme häufen sich: Lieferverzögerungen, Rückrufaktionen und massive Kundenbeschwerden belasten das Unternehmen zusätzlich.

Emma, einst von der „Stiftung Warentest“ als Testsieger gefeiert, sieht sich nun mit einer Reputationskrise konfrontiert. Der Glanz des einstigen Vorzeige-Startups verblasst zusehends, während weltweit mehrere Gerichtsverfahren laufen. Die aggressive Rabattstrategie ist kein Einzelfall im E-Commerce, doch das Klima ändert sich. Regulierer in Australien und Großbritannien gehen zunehmend gegen solche Taktiken vor, was zeigt, dass selbst international erfolgreiche Unternehmen bei Missbrauch der psychologischen Kaufanreize schnell in den Fokus geraten können.

Die australische Wettbewerbsbehörde hat in vergleichbaren Fällen hohe Strafen durchgesetzt, wie etwa bei der Reiseplattform Trivago, die rund 32 Millionen Euro zahlen musste. Für Emma könnte eine Strafe im mittleren einstelligen Millionenbereich spürbar sein, insbesondere da das Unternehmen ohnehin in einer Konsolidierungsphase steckt. Der Fall Emma verdeutlicht, dass die Branche insgesamt vor einem Wandel steht, bei dem Transparenz und Verbraucherschutz zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!


Emma: Von der Erfolgsstory zur Reputationskrise
Emma: Von der Erfolgsstory zur Reputationskrise (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



Folgen Sie aktuellen Beiträge über KI & Robotik auf Twitter, Telegram, Facebook oder LinkedIn!
Hinweis: Teile dieses Textes könnten mithilfe Künstlicher Intelligenz generiert worden sein. Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen stellen keine Finanzberatung dar und sind nicht als solche gedacht. Die Informationen sind allgemeiner Natur und dienen nur zu Informationszwecken. Wenn Sie Finanzberatung für Ihre individuelle Situation benötigen, sollten Sie den Rat von einem qualifizierten Finanzberater einholen. IT BOLTWISE® schließt jegliche Regressansprüche aus.








Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
71 Bewertungen
Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
  • Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
136 Bewertungen
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
  • Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
71 Bewertungen
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
  • Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
47 Bewertungen
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
  • Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten

Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de. Da wir bei KI-erzeugten News und Inhalten selten auftretende KI-Halluzinationen nicht ausschließen können, bitten wir Sie bei Falschangaben und Fehlinformationen uns via eMail zu kontaktieren und zu informieren. Bitte vergessen Sie nicht in der eMail die Artikel-Headline zu nennen: "Emma: Von der Erfolgsstory zur Reputationskrise".
Stichwörter Irreführung Marktführer Rabattstrategie Verbraucherschutz Wettbewerbsbehörde
Alle Märkte in Echtzeit verfolgen - 30 Tage kostenlos testen!

Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Emma: Von der Erfolgsstory zur Reputationskrise" für unsere Leser?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

  • Die aktuellen intelligenten Ringe, intelligenten Brillen, intelligenten Uhren oder KI-Smartphones auf Amazon entdecken! (Sponsored)


  • Es werden alle Kommentare moderiert!

    Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.

    Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.

    Du willst nichts verpassen?

    Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Emma: Von der Erfolgsstory zur Reputationskrise" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
    Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Emma: Von der Erfolgsstory zur Reputationskrise« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!

    369 Leser gerade online auf IT BOLTWISE®
    KI-Jobs