GRAZ / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Erforschung von Exoplaneten hat mit den jüngsten Entdeckungen des James-Webb-Weltraumteleskops (JWST) einen bedeutenden Schritt nach vorne gemacht. Wissenschaftler haben erstmals die chemische Zusammensetzung der Atmosphären auf der Morgen- und Abendseite des Gasriesen WASP-39 b detailliert analysiert. Diese Entdeckung eröffnet neue Möglichkeiten, die Dynamik und Zusammensetzung von Exoplanetenatmosphären besser zu verstehen.



Die jüngsten Beobachtungen des James-Webb-Weltraumteleskops (JWST) haben einen bedeutenden Fortschritt in der Erforschung von Exoplaneten ermöglicht. Erstmals konnte die chemische Zusammensetzung der Atmosphären auf der Morgen- und Abendseite des Gasriesen WASP-39 b detailliert analysiert werden. Diese Entdeckung bietet neue Einblicke in die komplexen atmosphärischen Prozesse, die auf solchen Planeten ablaufen.

WASP-39 b ist ein über 1250 Grad Celsius heißer Gasriese, der sich alle vier Tage vor seinen Stern schiebt. Ähnlich wie bei einer totalen Sonnenfinsternis auf der Erde, verdeckt der Planet seinen Stern während eines Transits. Dabei wird seine dichte Atmosphäre vom dahinterstehenden Stern durchleuchtet, was Rückschlüsse auf deren chemische Zusammensetzung ermöglicht. Die Transitspektroskopie, ein seit dem Jahr 2000 etabliertes Verfahren, hat nun durch die JWST-Messungen eine neue Dimension erreicht.

Besonders interessant sind die Unterschiede in der chemischen Zusammensetzung zwischen der Morgen- und Abendseite von WASP-39 b. Die Morgenseite zeigt weniger Kohlendioxid als die Abendseite. Diese Asymmetrie könnte laut den 3D-Klima-Wolken-Modellen des Grazer Instituts für Weltraumforschung (IWF) auf eine stärkere Bewölkung der Morgenseite zurückzuführen sein, die etwa 200 Grad kühler ist als die Abendseite.

Die Forscher um Ludmila Carone und Christiane Helling vom IWF hatten diese Wolkenasymmetrie bereits 2023 vorhergesagt. Die erfolgreiche Bestätigung dieser Vorhersage durch die JWST-Daten stellt einen großen Erfolg für die Wissenschaftler dar. Die Erstellung solcher detaillierten 3D-Klima-Modelle ist äußerst zeitaufwendig, doch die Ergebnisse zeigen, dass sich der Aufwand gelohnt hat.

Ein weiteres interessantes Ergebnis der JWST-Messungen ist das Fehlen von Methan sowohl auf der Morgen- als auch auf der Abendseite von WASP-39 b. Dies widerspricht den Vorhersagen der Chemie-Modelle, die eine höhere Methanproduktion auf der kühleren Morgenseite erwartet hatten. Eine mögliche Erklärung könnte ein gewaltiger Atmosphärenjet sein, der mit mehr als 4000 km/h von der heißeren Abendseite über die Nachtseite auf die Morgenseite strömt und die Methanproduktion unterdrückt.

Die neuen Erkenntnisse über WASP-39 b liefern wichtige Impulse für die weitere Erforschung von Exoplaneten. Die dynamische Atmosphäre dieses Gasriesen und die damit verbundenen chemischen Prozesse bieten ein faszinierendes Forschungsfeld. Die JWST-Mission zeigt eindrucksvoll, wie wichtig Grundlagenforschung für das Verständnis von Planeten außerhalb unseres Sonnensystems ist.

Die Ergebnisse der Studie werden in einem Fachartikel in der renommierten Zeitschrift Nature veröffentlicht. Diese Entdeckungen unterstreichen die Bedeutung von Weltraummissionen wie dem JWST für die Erforschung von Exoplaneten und die Rolle virtueller Labore bei der Vorhersage von Wetter- und Klimamodellen für extrasolare Planeten.

Erste detaillierte Analyse der Atmosphären von Exoplaneten mit JWST
Erste detaillierte Analyse der Atmosphären von Exoplaneten mit JWST (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)
Folgen Sie aktuelle Beiträge über KI & Robotik auf Twitter, Telegram, Facebook oder LinkedIn!
Hinweis: Teile dieses Textes könnten mithilfe Künstlicher Intelligenz generiert worden sein. Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen stellen keine Finanzberatung dar und sind nicht als solche gedacht. Die Informationen sind allgemeiner Natur und dienen nur zu Informationszwecken. Wenn Sie Finanzberatung für Ihre individuelle Situation benötigen, sollten Sie den Rat von einem qualifizierten Finanzberater einholen. IT BOLTWISE® schließt jegliche Regressansprüche aus.








Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de. Bitte vergiss nicht in deiner eMail die Artikel-Headline zu nennen: "Erste detaillierte Analyse der Atmosphären von Exoplaneten mit JWST".
Stichwörter 3D-Klima-Modelle Atmosphäre Methan Transitspektroskopie WASP-39 B
Alle Märkte in Echtzeit verfolgen - 30 Tage kostenlos testen!


#Abo
Telegram
LinkedIn
Facebook
Twitter
#Podcast
YouTube
Spotify
Apple
#Werbung
Bitcoin
Startups
AI Devs
Briefing

Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Erste detaillierte Analyse der Atmosphären von Exoplaneten mit JWST" für unsere Leser?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert



Es werden alle Kommentare moderiert!

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.

Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.

Du willst nichts verpassen?

Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Erste detaillierte Analyse der Atmosphären von Exoplaneten mit JWST" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.

74 Leser gerade online auf IT BOLTWISE®