LUXEMBURG / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die europäische Chipindustrie steht vor einer gewaltigen Herausforderung: Bis 2030 soll der Anteil am Weltmarkt für Mikrochips auf 20 Prozent steigen. Doch ein aktueller Bericht des Europäischen Rechnungshofs wirft Zweifel an der Realisierbarkeit dieses ambitionierten Ziels auf.
Die europäische Union hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2030 soll der Anteil der EU an der globalen Chipproduktion auf 20 Prozent steigen. Doch ein Bericht des Europäischen Rechnungshofs, der Ende April 2025 veröffentlicht wurde, stellt die Erreichbarkeit dieses Ziels in Frage. Trotz erheblicher Investitionen scheint es unwahrscheinlich, dass die EU ihre Produktionskapazitäten ausreichend steigern kann, um dieses Ziel zu erreichen.
Der Bericht hebt hervor, dass die EU ihre Strategie dringend einem Realitätscheck unterziehen muss. Annemie Turtelboom, die für den Bericht zuständige Vertreterin des Rechnungshofs, betont, dass die EU weit hinter ihren ehrgeizigen Zielen zurückbleibt. Um das 20-Prozent-Ziel zu erreichen, müsste die Produktionskapazität bis 2030 etwa vervierfacht werden.
Die EU-Kommission hat im Rahmen eines im Jahr 2023 verabschiedeten Gesetzes 4,5 Milliarden Euro bereitgestellt, was fünf Prozent der insgesamt vorgesehenen 86 Milliarden Euro ausmacht. Der Großteil der Investitionen muss jedoch von den EU-Mitgliedsstaaten und der Industrie kommen. Im Vergleich dazu haben die weltweit führenden Chip-Hersteller in den Jahren 2020 bis 2023 insgesamt 405 Milliarden Euro investiert.
Die Herausforderungen für die europäische Chipindustrie sind vielschichtig. Neben der finanziellen Unterstützung sind auch technologische Innovationen und eine stärkere Zusammenarbeit innerhalb der EU notwendig, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Die Abhängigkeit von außerhalb der EU produzierten Chips ist ein weiterer Faktor, der die europäische Wirtschaft verwundbar macht.
Ein weiterer Aspekt, der im Bericht des Rechnungshofs hervorgehoben wird, ist die Notwendigkeit, die europäische Chipproduktion nachhaltiger zu gestalten. Dies könnte durch den Einsatz umweltfreundlicherer Technologien und die Reduzierung des Energieverbrauchs erreicht werden. Die EU muss hier innovative Ansätze entwickeln, um sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Ziele zu erreichen.
Die Zukunft der europäischen Chipindustrie hängt von der Fähigkeit ab, die richtigen strategischen Entscheidungen zu treffen und die notwendigen Investitionen zu tätigen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Industrie und Wissenschaft ist entscheidend, um die Herausforderungen zu meistern und die Wettbewerbsfähigkeit der EU auf dem globalen Chipmarkt zu stärken.
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