BRÜSSEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Europäische Union und die Vereinigten Staaten haben eine bedeutende Einigung erzielt, die den Handelskonflikt zwischen beiden Wirtschaftsmächten entschärfen soll.

Die Europäische Union und die Vereinigten Staaten haben sich auf eine schriftliche Erklärung verständigt, die eine rückwirkende Senkung der US-Zölle auf Autoimporte aus der EU vorsieht. Diese Zölle sollen ab dem 1. August auf 15 Prozent gesenkt werden, was eine erhebliche Erleichterung für die europäische Autoindustrie darstellt. Zuvor lagen die Zölle bei 27,5 Prozent, was den Export von Fahrzeugen aus der EU in die USA erheblich verteuerte.
Die Vereinbarung wurde auf Basis von Handelsgesprächen zwischen der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump getroffen. Die EU hat sich im Gegenzug verpflichtet, den Gesetzgebungsprozess für Einfuhrerleichterungen bestimmter US-Produkte einzuleiten. Dies umfasst die Abschaffung von Zöllen auf US-Industriegüter und die Reduzierung von Importbarrieren für bestimmte Lebensmittel.
Die europäische Autoindustrie hatte nach dem Treffen von Trump und von der Leyen im Juli auf eine Zollsenkung gehofft, da ihre Fahrzeuge zunächst nicht von den neuen Regelungen betroffen waren. Die jetzt erzielte Einigung bringt jedoch eine deutliche Verbesserung der Wettbewerbsbedingungen für europäische Autobauer auf dem US-Markt.
Obwohl die gemeinsame Erklärung nicht rechtsverbindlich ist, stellt sie einen wichtigen Schritt zur Vermeidung eines Handelskrieges dar, der mit noch höheren Zöllen und politischen Spannungen gedroht hätte. Die EU hat sich zu umfangreichen Investitionen in den USA verpflichtet und plant, US-Energie im Wert von 750 Milliarden Dollar zu kaufen, um die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern.
Für die europäische Autoindustrie bleibt die Situation trotz der Zollsenkung herausfordernd, da der neue Zollsatz von 15 Prozent immer noch deutlich höher ist als die 2,5 Prozent vor der Amtszeit von Trump. Zudem müssen sich europäische Hersteller auf stärkere Konkurrenz durch US-Autobauer einstellen, die von der Zollfreiheit in der EU profitieren.

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