LONDON (IT BOLTWISE) – Ehemalige Führungskräfte der Deutschen Bank haben in London eine Schadensersatzklage gegen ihren früheren Arbeitgeber eingereicht. Im Zentrum steht die sogenannte Santorini-Affäre, bei der es um komplexe Derivatgeschäfte mit der italienischen Bank Monte dei Paschi di Siena geht. Der Streitwert könnte sich auf einen hohen dreistelligen Millionenbetrag belaufen.

In einem bemerkenswerten Schritt haben mehrere ehemalige Führungskräfte der Deutschen Bank, darunter der frühere Konzernvorstand Michele Faissola, in London eine Schadensersatzklage gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber eingereicht. Der Hintergrund dieser Klage ist die sogenannte Santorini-Affäre, die sich um komplexe Derivatgeschäfte dreht, die die Deutsche Bank im Jahr 2008 mit der toskanischen Bank Monte dei Paschi di Siena durchgeführt hatte. Diese Geschäfte belasten auch den aktuellen Konzernchef Christian Sewing.
Die Klage, die zusammen mit einer bereits in Frankfurt am Main eingereichten Klage einen hohen dreistelligen Millionenbetrag erreichen könnte, wirft der Deutschen Bank schwerwiegende Verfehlungen vor. Khaled Khatoun von der Kanzlei Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan erklärte, dass eine umfassende Untersuchung zu der Überzeugung geführt habe, dass die Bank und ihre Geschäftsleitung sich schwerwiegender Verfehlungen schuldig gemacht hätten.
Die Höhe des geforderten Schadensersatzes ist bisher unbekannt, aber die Klageschrift wird in 90 Tagen veröffentlicht. Neben Faissola klagen auch Ivor Dunbar, Marco Veroni, Matteo Angelo Vaghi und Michele Forresti. Ein weiteres Beispiel für die potenziell gewaltige Summe ist die Klage von Dario Schiraldi, der die Deutsche Bank bereits vor dem Landgericht Frankfurt auf mindestens 152 Millionen Euro an entgangenen Gehältern und Boni verklagt hat.
Die Santorini-Affäre dreht sich um das Finanzprodukt „Repo-to-Maturity“, das von den klagenden Investmentbankern ab 2007 verkauft wurde. Dieses Produkt ermöglichte es Banken, Bilanzlücken zu schließen, ohne Eigenkapital zu hinterlegen. Die Deutsche Bank nutzte dies, um hohe Gewinne zu erzielen, obwohl sie nur wenig Eigenkapital hatte. Als die globalen Bilanzregulierungsbehörden 2011 entschieden, das Netting bei solchen Geschäften zu verbieten, fand die Deutsche Bank einen Weg, diese Geschäfte weiterhin als Derivate zu klassifizieren.
Christian Sewing, der damalige Leiter der Innenrevision, soll die Aufsichtsbehörden getäuscht haben, um die Schuld auf die heutigen Kläger zu lenken. Diese wurden 2019 in Mailand zu Haftstrafen verurteilt, jedoch 2022 in der Berufung freigesprochen. Sewing und die Deutsche Bank bestreiten die Vorwürfe, doch die Klagen könnten einen Schatten auf Sewings derzeitige Leistung als Deutsche-Bank-Chef werfen.

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