FRANKFURT / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Europäische Zentralbank (EZB) hat erneut die Leitzinsen für die Eurozone gesenkt, um die wirtschaftliche Erholung zu unterstützen. Der zentrale Zinssatz, zu dem Geschäftsbanken Geld bei der EZB anlegen, wurde um 0,25 Prozentpunkte auf 2,50 Prozent gesenkt. Dies ist der sechste Zinsschritt nach unten seit Juni 2024, als die EZB ihren Lockerungskurs einleitete.

Die jüngste Entscheidung der Europäischen Zentralbank, die Leitzinsen weiter zu senken, spiegelt die anhaltenden Bemühungen wider, die wirtschaftliche Dynamik in der Eurozone zu stärken. Mit der Senkung des zentralen Zinssatzes auf 2,50 Prozent wird es für Geschäftsbanken günstiger, sich Geld zu leihen und dieses in Form von Krediten an Unternehmen weiterzugeben. Diese Maßnahme soll die Konjunktur ankurbeln, indem sie Investitionen und Ausgaben fördert.
Allerdings birgt eine solche Zinspolitik auch Risiken. Zu niedrige Leitzinsen können die Inflation anheizen, was in der Vergangenheit oft zu Spannungen zwischen der Förderung des Wachstums und der Kontrolle der Preisstabilität geführt hat. Derzeit liegt die Teuerungsrate im Euroraum jedoch bei nur rund zwei Prozent, was der EZB einen gewissen Spielraum für weitere Zinssenkungen gibt.
Die wirtschaftliche Lage in der Eurozone ist von Unsicherheiten geprägt, insbesondere durch die schwächelnde Konjunktur in Deutschland, der größten Volkswirtschaft der Region. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs im letzten Quartal nur um 0,1 Prozent, was auf eine anhaltende Wachstumsschwäche hinweist. Die Unsicherheiten im internationalen Handel, insbesondere im Konflikt mit den USA, tragen ebenfalls zur Zurückhaltung der Unternehmen bei Investitionen bei.
Einige Experten sehen jedoch auch positive Entwicklungen am Horizont. Eine mögliche militärische Aufrüstung in Europa und ein geplantes großes Finanzpaket in Deutschland könnten das Wirtschaftswachstum bald deutlich ankurbeln. Diese Faktoren könnten die Nachfrage nach Krediten und Investitionen erhöhen, was wiederum die Wirksamkeit der Zinssenkungen unterstützen würde.
Innerhalb der EZB gibt es jedoch unterschiedliche Meinungen über den weiteren Kurs. Notenbankdirektorin Isabel Schnabel hat kürzlich angeregt, über eine Pause oder einen Stopp des Zinssenkungskurses nachzudenken. Volkswirte der EZB haben das neutrale Zinsniveau, das die Wirtschaft weder bremst noch anheizt, in einer Spanne zwischen 1,75 und 2,25 Prozent verortet. Dieses Niveau rückt nun immer näher.
Für Sparerinnen und Sparer sind die erneuten Zinssenkungen keine gute Nachricht. Da Geschäftsbanken weniger Zinsen für Gelder erhalten, die sie bei der EZB parken, senken sie meist die Tages- und Festgeldzinsen für ihre Kundschaft. Auf die Bauzinsen dürfte die erneute Leitzinssenkung hingegen keinen Einfluss haben, da der Zinsschritt Experten zufolge bereits eingepreist ist.
Die Debatte über den weiteren Kurs der EZB wird in den kommenden Monaten sicherlich kontroverser geführt werden. Die Notwendigkeit, die Wirtschaft zu stützen, muss gegen die Risiken einer möglichen Überhitzung abgewogen werden. Die kommenden Entscheidungen der EZB werden daher mit Spannung erwartet, da sie maßgeblich die wirtschaftliche Entwicklung der Eurozone beeinflussen werden.

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