LONDON (IT BOLTWISE) – In der Welt der medizinischen Forschung gibt es immer wieder überraschende Entdeckungen, die das Potenzial haben, bestehende Paradigmen zu verändern. Eine solche Entdeckung kommt von der Universität Reading, wo Forscher die Möglichkeit untersuchen, winzige Flachwürmer, bekannt als Planarien, zur Behandlung von Schizophrenie einzusetzen.

Die Forschung an der Universität Reading hat gezeigt, dass Flachwürmer, die in Teichen und Flüssen vorkommen, auf Gehirnmedikamente ähnlich reagieren wie Nagetiere. Diese Erkenntnis könnte die Art und Weise, wie wir psychische Erkrankungen behandeln, grundlegend verändern. Die Verwendung von Flachwürmern anstelle von Ratten und Mäusen könnte nicht nur ethische Bedenken verringern, sondern auch neue Wege in der Medikamentenentwicklung eröffnen.
Professor Vitaliy Khutoryanskiy, der die Studie leitete, betont die Bedeutung dieser Entdeckung sowohl für die Wissenschaft als auch für das Tierwohl. Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass Planarien bei der Erforschung von Epilepsiebehandlungen und Drogenabhängigkeit nützlich sind, da sie Entzugserscheinungen zeigen. Die aktuelle Studie, die in der Fachzeitschrift Pharmaceutical Research veröffentlicht wurde, fand heraus, dass die Würmer bei der Verabreichung von Haloperidol, einem Medikament zur Behandlung psychischer Erkrankungen, weniger aktiv werden – ähnlich wie Nagetiere.
Haloperidol wirkt, indem es überaktive Gehirnaktivitäten beruhigt, die bei Menschen mit Schizophrenie oder Halluzinationen auftreten können. Wissenschaftler testen oft solche Medikamente an Tieren, um zu verstehen, wie sie das Gehirn beeinflussen und um bessere Behandlungen für Patienten zu entwickeln. Die neue Forschung legt nahe, dass Flachwürmer als Alternative dienen könnten, was die Entwicklung von Behandlungen für psychische Gesundheitszustände wie Schizophrenie unterstützen könnte.
Die Ergebnisse der Planarienforschung haben bereits Einfluss auf die Lehre an der Universität Reading genommen, wo der Effekt von Haloperidol auf Würmer nun Teil der pharmakologischen Ausbildung ist. Professor Khutoryanskiy erklärt: “Diese Entdeckung trägt zu den wachsenden Beweisen bei, dass winzige Flachwürmer wie Planarien eine wertvolle Rolle in der Gehirnforschung spielen könnten.” Jährlich werden fast eine Million Mäuse und Ratten in der Forschung im Vereinigten Königreich eingesetzt, aber die Verwendung von Planarien könnte diese Zahl potenziell reduzieren und dennoch die notwendigen Antworten liefern, um bessere Behandlungen für Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen zu entwickeln.

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