High Times: Ein neuer Besitzer setzt auf ein Comeback der Gegenkultur

NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – Die ikonische Zeitschrift High Times, einst ein Leuchtfeuer der Gegenkultur, hat einen neuen Besitzer gefunden. Josh Kesselman, ein langjähriger Fan und Gründer der Marke Raw, hat das Magazin für 3,5 Millionen Dollar erworben. Sein Ziel: Die Rückkehr zu den Wurzeln der Zeitschrift, die einst für ihre subversiven Inhalte bekannt war.

Die Übernahme von High Times durch Josh Kesselman markiert einen bedeutenden Wendepunkt in der Geschichte der Zeitschrift. Ursprünglich 1974 gegründet, war High Times ein Symbol der Gegenkultur, das sich mit Themen wie Schmuggel und der freien Lebensweise beschäftigte. In den 1970er Jahren zierten Persönlichkeiten wie Bob Marley und Andy Warhol die Titelseiten. Doch mit der Übernahme durch eine Private-Equity-Firma im Jahr 2017 änderte sich der Ton der Publikation erheblich.

Unter der neuen Führung wurden Artikel veröffentlicht, die sich mehr auf den Mainstream-Konsum von Cannabis konzentrierten, was bei den traditionellen Lesern auf Kritik stieß. Die finanzielle Schieflage der Hightimes Holding Corporation führte schließlich dazu, dass die Zeitschrift und ihre Vermögenswerte zum Verkauf angeboten wurden. Die September-Ausgabe war die letzte unter der alten Führung.

In einem Markt, in dem Cannabis in 24 US-Bundesstaaten und im District of Columbia legalisiert wurde, sieht Kesselman die Chance, High Times neu zu erfinden. Er plant, die Zeitschrift in verschiedenen Formaten wiederzubeleben, darunter limitierte Sammlerausgaben, Podcasts und Dokumentationen. Dabei betont er, dass es ihm nicht um den finanziellen Gewinn geht, sondern um die Wiederherstellung der ursprünglichen Vision der Zeitschrift.

Ein weiteres Highlight der geplanten Neuausrichtung ist die Rückkehr des Cannabis Cups, einem Wettbewerb, bei dem internationale Juroren ihre Lieblingssorten von Marihuana bewerten. Diese Veranstaltung, die 1988 von einem High Times-Redakteur ins Leben gerufen wurde, soll im nächsten Jahr wieder stattfinden.

Kesselman und sein Partner Matt Stang, ein ehemaliger Miteigentümer von High Times, sehen in der Übernahme die Möglichkeit, eine Plattform für den Austausch von Ideen und Wissen zu schaffen. In einer Zeit, in der die Angst vor Verfolgung durch den Konsum von Cannabis abgenommen hat, wollen sie den Lesern die Möglichkeit bieten, sich weiterzubilden und die Kultur rund um die Pflanze zu erkunden.

Die Herausforderung besteht darin, die Zeitschrift in einer Welt relevant zu halten, in der Cannabis längst nicht mehr als subversiv gilt. Doch Kesselman ist überzeugt, dass High Times als Symbol für Freiheit und Unabhängigkeit wieder an Bedeutung gewinnen kann. Die Zukunft der Zeitschrift hängt davon ab, ob es gelingt, die Balance zwischen Tradition und Moderne zu finden und eine neue Generation von Lesern zu begeistern.

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