LONDON (IT BOLTWISE) – Die Verteidigungsbranche erlebt einen Investitionsboom, da geopolitische Spannungen und erhöhte Verteidigungsausgaben weltweit die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich ziehen. Mit einem Anstieg der ETFs von vier auf 27 und einem verwalteten Vermögen von über 35 Milliarden US-Dollar zeigt sich ein wachsendes Interesse an dieser Branche. Die europäische Reaktion auf die Konflikte an ihrer Ostgrenze hat zu einer Verdoppelung der Aktienkurse vieler europäischer Verteidigungsunternehmen geführt.

In den letzten Jahren hat sich die Wahrnehmung der Verteidigungsbranche bei Investoren deutlich verändert. Während die Branche früher als Nischenmarkt galt, hat der anhaltende Anstieg der Verteidigungsausgaben weltweit das Interesse der Anleger geweckt. Der SPADE Defense Index, der eine jährliche Rendite von fast 17 % über 15 Jahre aufweist, hat dazu beigetragen, das Vertrauen in diese Branche zu stärken.
Ein wesentlicher Faktor für den Anstieg der Investitionen ist die geopolitische Unsicherheit, die durch Konflikte wie den zwischen Russland und der Ukraine sowie die Spannungen im Nahen Osten angeheizt wird. Laut dem Stockholm International Peace Research Institute erreichten die weltweiten Verteidigungsausgaben 2024 ein Rekordhoch von 2,718 Billionen US-Dollar, was einem Anstieg von 9,4 % entspricht. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg der Verteidigungsausgaben in Europa, wo Länder wie Deutschland und Polen ihre Budgets erheblich erhöht haben.
Die europäische Reaktion auf die Bedrohung durch Russland hat zu einer verstärkten Zusammenarbeit innerhalb der EU geführt. Die Europäische Kommission hat mehrere Initiativen vorgeschlagen, um die Verteidigungsfähigkeiten der Mitgliedsstaaten zu stärken, darunter ein 800-Milliarden-Euro-Programm zur Sicherheitsförderung. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Abhängigkeit Europas von den USA zu verringern und die eigene Verteidigungsindustrie zu stärken.
In diesem Kontext haben sich auch die Investitionsmöglichkeiten in der Verteidigungsbranche erweitert. Die Anzahl der in den Sektor investierenden ETFs ist von vier im Jahr 2022 auf 27 gestiegen, und das verwaltete Vermögen hat sich auf über 35 Milliarden US-Dollar erhöht. Diese Entwicklung spiegelt das gestiegene Interesse der Anleger wider, die von den potenziellen Renditen in einer Branche profitieren möchten, die sowohl in Zeiten des Friedens als auch in Krisenzeiten Stabilität bietet.
Die USA bleiben trotz der europäischen Bemühungen der weltweit größte Anbieter von militärischer Ausrüstung und Dienstleistungen. Mit einem Verteidigungsbudget von fast 1 Billion US-Dollar und neuen Investitionen in Höhe von 150 Milliarden US-Dollar für das Golden Dome System wird die amerikanische Präsenz in der globalen Verteidigungsindustrie weiterhin stark bleiben. Dennoch könnten US-Zölle die globalen Lieferketten belasten und die Herausforderungen für die Verteidigungsbranche weiter verschärfen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Verteidigungsbranche trotz ihrer vergleichsweise geringen Größe im globalen Wirtschaftskontext ein erhebliches Wachstumspotenzial bietet. Mit der fortschreitenden Entwicklung neuer Technologien, wie der Nutzung von Künstlicher Intelligenz zur Verbesserung militärischer Systeme und der Anpassung an den Einsatz kostengünstiger Drohnen, eröffnen sich neue Chancen für Investoren und Unternehmen gleichermaßen.

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