TOKIO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Renditen japanischer Staatsanleihen haben ein Niveau erreicht, das seit fast 16 Jahren nicht mehr gesehen wurde. Diese Entwicklung ist das Ergebnis von Zinserwartungen und einem globalen Ausverkauf an den Anleihemärkten.

Die Renditen japanischer Staatsanleihen, insbesondere der 10-jährigen JGBs, haben einen bemerkenswerten Anstieg verzeichnet und damit ein Niveau erreicht, das zuletzt im Juni 2009 beobachtet wurde. Diese Entwicklung ist Teil eines globalen Trends, bei dem die Anleihemärkte unter Druck geraten sind. Der Anstieg der Renditen um fast 8 Basispunkte, der die 1,5%-Marke überschritt, ist ein deutliches Zeichen für die veränderten Erwartungen der Investoren hinsichtlich der Zinspolitik.
Ein wesentlicher Faktor für diesen Anstieg ist die Erwartung, dass die Bank of Japan (BOJ) ihre Zinspolitik anpassen könnte. Der stellvertretende Gouverneur der BOJ, Shinichi Uchida, deutete an, dass die Zentralbank die Zinsen in einem Tempo anheben könnte, das den dominanten Ansichten der Finanzmärkte entspricht. Diese Aussagen haben die Unsicherheit auf den Märkten verstärkt und zu einem Rückzug der Investoren geführt.
Parallel dazu haben auch die Renditen europäischer Staatsanleihen, insbesondere in Deutschland, neue Höchststände erreicht. Die Erwartung, dass die EU und die deutsche Regierung ihre fiskalischen Ausgaben erhöhen könnten, hat zusätzlichen Druck auf die globalen Anleihemärkte ausgeübt. Die Rendite der deutschen 10-jährigen Anleihen stieg auf den höchsten Stand seit Oktober 2023 und erreichte 2,8%.
Ein weiterer Aspekt, der die Anleihemärkte beeinflusst, ist die Inflation in Japan. Die Inflationsrate liegt seit 34 Monaten über dem Ziel der BOJ von 2%, was die Erwartungen an weitere Zinserhöhungen verstärkt. Die sogenannte “Kern-Kern”-Inflationsrate, die sowohl frische Lebensmittel als auch Energie ausklammert, erreichte im Januar 2,5%, den höchsten Stand seit März 2024.
Die Entscheidung der BOJ, ihre ultra-lockere Geldpolitik zu normalisieren, indem sie die Käufe von Staatsanleihen reduziert, hat ebenfalls zu den aktuellen Entwicklungen beigetragen. Diese Maßnahmen wurden bereits im letzten Jahr angekündigt, als die Zentralbank beschloss, die Käufe von JGBs um etwa 400 Milliarden Yen pro Quartal zu reduzieren.
Insgesamt zeigt sich, dass die globalen Anleihemärkte in einer Phase der Unsicherheit und Anpassung sind, wobei die Erwartungen an die Zinspolitik der Zentralbanken eine zentrale Rolle spielen. Die Entwicklungen in Japan sind ein Spiegelbild dieser globalen Trends und verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen Investoren in einem sich schnell verändernden wirtschaftlichen Umfeld stehen.

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