TOKIO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Nach Jahrzehnten der militärischen Zurückhaltung und Abhängigkeit von den USA, plant Japan eine umfassende Neuausrichtung seiner Selbstverteidigungskräfte. Diese Entwicklung ist eine Reaktion auf die sich verändernde geopolitische Landschaft, insbesondere durch die Bedrohungen aus China und Russland.

Japan hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg lange auf die militärische Unterstützung der USA verlassen. Doch angesichts der zunehmenden Spannungen im asiatisch-pazifischen Raum und der globalen Umwälzungen, wie dem russischen Einmarsch in die Ukraine, sieht sich Tokio gezwungen, seine Verteidigungsstrategie grundlegend zu überdenken. Die Regierung unter Premierminister Fumio Kishida hat angekündigt, die Verteidigungsausgaben auf 2% des BIP zu erhöhen, was den NATO-Standards entspricht.
Ein zentraler Bestandteil dieser Strategie ist die Einrichtung eines ständigen gemeinsamen Hauptquartiers, das die Koordination der verschiedenen Zweige der japanischen Selbstverteidigungskräfte verbessern soll. Dieses Hauptquartier wird eine entscheidende Rolle bei der Krisenbewältigung spielen, sei es bei nordkoreanischen Raketenstarts oder bei Bedrohungen durch die chinesische und russische Marine.
Die japanische Verfassung, die nach dem Zweiten Weltkrieg unter amerikanischer Aufsicht verfasst wurde, verbietet es Japan, eine reguläre Armee zu unterhalten. Stattdessen verfügt das Land über Selbstverteidigungskräfte, die eng mit den in Japan stationierten US-Truppen zusammenarbeiten. Diese Zusammenarbeit wird nun durch den Kauf von 400 Tomahawk-Marschflugkörpern weiter gestärkt, die auf den Aegis-Zerstörern der japanischen Marine installiert werden sollen.
Zusätzlich zur Aufrüstung der Marine wird auch die Luftwaffe modernisiert. Japan plant, seine F-15-Kampfflugzeuge im Rahmen des Super Interceptor Programms aufzurüsten und neue F-35B-Kampfflugzeuge zu erwerben. Diese Maßnahmen sollen die Verteidigungsfähigkeit Japans gegen Bedrohungen aus der Luft und vom Meer aus stärken.
Die Remilitarisierung Japans wird nicht nur als Reaktion auf externe Bedrohungen gesehen, sondern auch als Möglichkeit, die strategische Autonomie des Landes zu erhöhen. Japan hat seine Beziehungen zu anderen Ländern im Indo-Pazifik-Raum, wie Südkorea, Australien und Taiwan, intensiviert. Diese Partnerschaften sind entscheidend, um die Stabilität in der Region zu gewährleisten und den Einfluss Chinas einzudämmen.
Die Bedrohung durch Nordkorea bleibt ebenfalls ein zentrales Anliegen. Japan und Südkorea haben unter amerikanischer Vermittlung ihre Zusammenarbeit bei der Überwachung nordkoreanischer Raketenaktivitäten verstärkt. Diese Kooperation ist ein wichtiger Schritt zur Sicherung der regionalen Stabilität.
Insgesamt wird die militärische Neuausrichtung Japans als notwendige Anpassung an die sich verändernden geopolitischen Realitäten angesehen. Sie bietet nicht nur Schutz vor unmittelbaren Bedrohungen, sondern stärkt auch die Position Japans als wichtiger Akteur im asiatisch-pazifischen Raum.

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