KI-gestützte Analyse enthüllt neue Details über das Schwarze Loch im Zentrum unserer Galaxie

MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die neuesten Fortschritte in der KI-gestützten Astrophysik haben zu einer faszinierenden Entdeckung geführt: Das supermassive Schwarze Loch im Zentrum unserer Milchstraße, bekannt als Sagittarius A*, dreht sich mit nahezu maximaler Geschwindigkeit. Diese Erkenntnis wurde durch ein innovatives KI-Modell ermöglicht, das auf zuvor als unbrauchbar geltenden Teleskopdaten basiert.

Die Entdeckung, dass Sagittarius A* mit nahezu maximaler Geschwindigkeit rotiert, könnte tiefgreifende Auswirkungen auf unser Verständnis von Schwarzen Löchern und ihrer Umgebung haben. Diese Erkenntnis wurde durch den Einsatz eines KI-Modells gewonnen, das speziell darauf trainiert wurde, komplexe und verrauschte Daten des Event Horizon Telescope (EHT) zu analysieren. Das EHT ist ein globales Netzwerk von Teleskopen, das durch die Technik der sehr langen Basislinieninterferometrie arbeitet, um die Photonenradius eines Schwarzen Lochs zu messen.

Die Herausforderung bei der Arbeit mit EHT-Daten liegt in der Anfälligkeit für atmosphärische Störungen, insbesondere durch Wasserdampf. Diese Störungen erschweren die Analyse der Daten erheblich. Michael Janssen, Astrophysiker an der Radboud-Universität in den Niederlanden, betont, dass neuronale Netzwerke ideal geeignet sind, um diese Probleme zu lösen. Durch die Anwendung von KI-Techniken konnten Janssen und sein Team ein neues Bild der Struktur von Sagittarius A* erzeugen, das neue Merkmale offenbart.

Ein bemerkenswertes Merkmal des neuen Bildes ist die scheinbare Ausrichtung der Rotationsachse des Schwarzen Lochs in Richtung Erde. Diese Entdeckung könnte Wissenschaftlern wertvolle Hinweise darauf geben, wie sich Strahlung um supermassive Schwarze Löcher verhält und wie stabil die Materiescheibe um sie herum ist. Die Ergebnisse dieser Studie wurden kürzlich in der Fachzeitschrift Astronomy & Astrophysics veröffentlicht.

Allerdings gibt es auch kritische Stimmen. Reinhard Genzel, Astrophysiker am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik und Nobelpreisträger, äußerte Bedenken hinsichtlich der Genauigkeit des KI-Modells. Er weist darauf hin, dass die relativ niedrige Qualität der Eingangsdaten das Modell in unerwarteter Weise beeinflusst haben könnte, was zu einer verzerrten Darstellung führen könnte. Genzel betont, dass Künstliche Intelligenz kein Allheilmittel ist und dass die Ergebnisse mit Vorsicht interpretiert werden sollten.

In Zukunft planen Janssen und sein Team, ihre Technik auf die neuesten EHT-Daten anzuwenden und diese mit realen Ergebnissen zu vergleichen. Sie hoffen, dass diese Analyse dazu beitragen wird, das Modell zu verfeinern und zukünftige Simulationen zu verbessern. Diese Arbeit könnte nicht nur unser Verständnis von Schwarzen Löchern vertiefen, sondern auch neue Wege für die Anwendung von KI in der Astrophysik eröffnen.

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