LONDON (IT BOLTWISE) – Die Bauindustrie steht vor einer entscheidenden Herausforderung: der Umsetzung von Kreislauffähigkeit als Schlüssel zu mehr Nachhaltigkeit. Trotz theoretischer Ansprüche bleibt die praktische Umsetzung oft hinter den Erwartungen zurück.

Die Kreislauffähigkeit im Bauwesen wird zunehmend als entscheidender Faktor für nachhaltiges Bauen anerkannt. Doch zwischen den theoretischen Ansprüchen und der praktischen Umsetzung klafft eine beunruhigende Lücke. Erste Fortschritte sind sichtbar, insbesondere durch die Integration von Lebenszyklusbetrachtungen in Planung und Zertifizierung. Dennoch fehlt es an einem grundlegenden Paradigmenwechsel hin zu einem zirkulären Bauen als Normalzustand.
Ein wesentlicher Aspekt der Nachhaltigkeit im Bauwesen ist die Reduzierung der grauen Emissionen, die bereits bei der Produktion und Verarbeitung von Baustoffen entstehen. Diese Emissionen, auch als Embodied Carbon bekannt, werden oft unterschätzt. Moderne Gebäude sind zwar energieeffizient, doch der Großteil der Emissionen entsteht bereits in den frühen Phasen der Rohstoffgewinnung und Produktion.
Um die Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, muss das Fundament des Bauens neu gedacht werden. Es reicht nicht, nur den Energiebedarf im Betrieb zu reduzieren. Vielmehr muss die Dekarbonisierung der Baustoffindustrie vorangetrieben und geschlossene Materialkreisläufe gefördert werden. Materialien müssen nicht nur besser, sondern auch länger und wiederverwendbar sein, um den Bausektor nachhaltig zu gestalten.
Politische Rahmenbedingungen wie die EU-Taxonomie und die CSRD setzen klare Anforderungen an die Kreislauffähigkeit. Diese Anforderungen sind nicht nur für die Finanzierungswelt relevant, sondern werden zunehmend zum Standard in ESG-Due-Diligence-Prozessen. Digitale Werkzeuge wie Lebenszyklusanalysen und Materialdatenbanken schaffen Transparenz und ermöglichen es, Emissionen sichtbar zu machen und die Wiederverwendbarkeit von Materialien zu prüfen.
Die Effizienz auf der Baustelle selbst spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Abfallvermeidung, saubere Trennung und schadstofffreier Materialeinsatz sind entscheidend, um den Materialkreislauf zu schließen. Unbedenkliche Materialien sind im Vorteil, da sie einfacher rückführbar sind. Eine frühzeitige Planung und enge Abstimmung zwischen den Gewerken sind unerlässlich.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Zirkularität kein Nebenaspekt der Nachhaltigkeit ist, sondern ihr zentrales Prinzip. Unternehmen, die bereit sind, Zirkularität zur Grundlage ihres Geschäftsmodells zu machen, schaffen nicht nur nachhaltigere Gebäude, sondern auch zukunftsfähige Strukturen. Die Chance ist da, und es liegt an der Branche, sie zu nutzen.

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