SCHINDELLEGI / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Logistikriese Kühne+Nagel hat ein umfassendes Sparprogramm angekündigt, um auf die Herausforderungen eines schwierigen Marktumfelds zu reagieren. Das Unternehmen plant, die Kosten um über 200 Millionen Franken jährlich zu senken, was auch einen Stellenabbau von knapp 2 Prozent der Belegschaft umfasst. Diese Maßnahmen sind eine Reaktion auf den Rückgang des Transportvolumens in die USA und den anhaltenden Margendruck.

Der Logistikkonzern Kühne+Nagel, mit Sitz in Schindellegi, hat ein umfassendes Sparprogramm angekündigt, um den Herausforderungen eines schwierigen Marktumfelds zu begegnen. Das Unternehmen plant, die Kosten um mehr als 200 Millionen Franken pro Jahr zu senken. Diese Maßnahmen umfassen unter anderem einen Stellenabbau, der knapp 2 Prozent der Gesamtbelegschaft von etwa 85.000 Mitarbeitern betreffen wird. Ziel ist es, die Produktivität durch Prozessoptimierungen und den verstärkten Einsatz von Automatisierung zu steigern.
Die Entscheidung für das Sparprogramm kommt inmitten eines deutlichen Rückgangs des Transportvolumens in die USA, was auf die von US-Präsident Donald Trump verkündeten hohen Zölle zurückzuführen ist. Diese Zölle haben zu einem sogenannten “Handelskrieg” geführt, der die Logistikbranche stark belastet. Neben den Zöllen kämpft das Unternehmen auch mit Überkapazitäten und einem anhaltenden Margendruck, der die Gewinnspannen verringert.
Im dritten Quartal verzeichnete Kühne+Nagel einen Rückgang des Nettoumsatzes um sieben Prozent auf sechs Milliarden Franken, was teilweise auf den starken Franken im Vergleich zum US-Dollar zurückzuführen ist. Der operative Gewinn (Ebit) sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 37 Prozent auf 285 Millionen Franken, während der Reingewinn um 39 Prozent auf 206 Millionen Franken zurückging. Diese Zahlen verdeutlichen die Herausforderungen, denen sich das Unternehmen derzeit gegenübersieht.
Für das Gesamtjahr 2025 erwartet Kühne+Nagel nun ein Ebit von mehr als 1,3 Milliarden Franken, nachdem die ursprünglichen Erwartungen zwischen 1,4 und 1,6 Milliarden Franken lagen. Diese Anpassung der Gewinnerwartungen spiegelt die anhaltenden Unsicherheiten und die Auswirkungen des Handelskriegs wider. Trotz dieser Herausforderungen bleibt Kühne+Nagel ein führender Akteur in der globalen Logistikbranche, der sich durch seine Anpassungsfähigkeit und Innovationskraft auszeichnet.

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