Lufthansa: Herausforderungen bei Sondermahlzeiten und Technik

FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Lufthansa, eine der führenden Fluggesellschaften Europas, steht vor Herausforderungen, die ihren Premiumanspruch auf die Probe stellen. Auf der Langstreckenverbindung zwischen Frankfurt und Miami wurden Schwächen im Service und der Technik deutlich, die Fragen zur Kundenorientierung und Modernisierung aufwerfen.

Die Erwartungen an Lufthansa als Premiumcarrier sind hoch, insbesondere auf der prestigeträchtigen Strecke zwischen Frankfurt und Miami. Doch trotz der traditionsreichen Boeing 747-8i-Flotte, die als Aushängeschild für Qualität und Komfort gilt, zeigen sich Schwächen, die den Premiumanspruch der Airline infrage stellen. Besonders auffällig ist die Problematik bei der Bereitstellung von Sondermahlzeiten für Passagiere mit Lebensmittelallergien. Obwohl Allergien wie Nüsse und Karotten ordnungsgemäß im Buchungssystem hinterlegt wurden, fehlten auf beiden Flügen angepasste Mahlzeiten. Stattdessen mussten betroffene Passagiere auf das Standardmenü zurückgreifen, was Unverständnis beim Kabinenpersonal hervorrief.

Während Lufthansa problemlos vegetarische, vegane oder koschere Mahlzeiten anbietet, bleibt die Digitalisierung des Bestellsystems für Allergiker hinter den Erwartungen zurück. Eine einheitliche und transparente Lösung für diese wachsende Kundengruppe fehlt bislang. Laut einem Sprecher der Airline bietet Lufthansa zwar spezielle Mahlzeiten für Reisende mit Lebensmittelintoleranzen an, doch die Umsetzung scheint in der Praxis nicht immer reibungslos zu funktionieren.

Ein weiteres Problemfeld ist die Technik an Bord der 747-8i. Auf beiden Flügen fiel das Inflight-Entertainment-System aus, was den Komfort erheblich beeinträchtigte. Trotz laufender Investitionen in Höhe von zwei Milliarden Euro in Produktverbesserungen zeigt sich das Alter der Flotte, die seit 2012 im Einsatz ist, deutlich. Die Kabinenausstattung wirkt im Vergleich zu neueren Produkten am Markt veraltet, was den Modernisierungsbedarf unterstreicht.

Für Aufsehen sorgte zudem die selektive Behandlung prominenter Passagiere. Während reguläre Gäste in der Economy-Class keinen Begrüßungssekt erhielten, wurde dieser dem deutschen Sänger Wincent Weiss und seinen Begleitpersonen serviert. Lufthansa betont, dass es keine gesonderten Anweisungen im Umgang mit prominenten Passagieren gebe, doch die Wahrnehmung einer Ungleichbehandlung bleibt bestehen.

Insgesamt liefert Lufthansa auf der Strecke Frankfurt–Miami eine solide Leistung ab, doch die wiederkehrenden Schwächen passen nicht zum selbst gesetzten Premiumanspruch. Gerade auf Strecken mit hoher Premiumkundschaft entscheidet sich der wirtschaftliche Erfolg nicht mehr nur über den Sitzkomfort, sondern auch über professionelle Abläufe und echte Kundenorientierung. Hier bleibt bei aller Wertschätzung für Tradition noch Luft nach oben.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!