McKinseys KI-Plattform Lilli transformiert Unternehmensberatung

BOSTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Unternehmensberatung McKinsey & Company hat mit der Einführung ihrer KI-Plattform Lilli einen bedeutenden Schritt in der digitalen Transformation gemacht. Diese Entwicklung könnte nicht nur die internen Prozesse des Unternehmens revolutionieren, sondern auch die Art und Weise, wie Beratungsdienstleistungen weltweit erbracht werden.

McKinsey & Company, eine der renommiertesten Unternehmensberatungen weltweit, hat mit der Einführung ihrer KI-Plattform Lilli einen bedeutenden Fortschritt in der Nutzung von Künstlicher Intelligenz gemacht. Lilli, benannt nach der ersten professionellen Frau, die das Unternehmen 1945 einstellte, ist eine maßgeschneiderte Lösung, die auf elf verschiedenen KI-Modellen basiert. Diese Plattform wurde entwickelt, um die Effizienz und Effektivität der Beratungsprozesse zu steigern, indem sie auf eine Vielzahl interner und externer Datenquellen zugreift.

Die Entwicklung von Lilli begann im November 2022, als McKinseys Vorstand Erik Roth beauftragte, den Zugang zu dem umfangreichen Wissen des Unternehmens zu vereinfachen. Die bestehende digitale Bibliothek von McKinsey umfasste etwa 65.000 PowerPoint-Dokumente, deren Durchsuchung oft unübersichtlich war. Mit der Einführung von generativer KI, inspiriert durch OpenAIs ChatGPT, fand Roth eine Lösung, die den Zugang zu Informationen erheblich beschleunigte.

Im Juli 2023 wurde Lilli offiziell eingeführt und hat seitdem die Arbeitsweise von McKinsey grundlegend verändert. Die Plattform kann nicht nur komplexe Aufgaben wie die Analyse von Wertschöpfungsketten in der Elektrofahrzeugindustrie durchführen, sondern auch Präsentationen erstellen und Texte an den Stil des Unternehmens anpassen. Diese Funktionen machen Lilli zu einem unverzichtbaren Werkzeug für die Berater von McKinsey, die es als ständigen Begleiter in ihrem Arbeitsalltag nutzen.

Die Integration von Lilli in die Geschäftsprozesse von McKinsey zeigt, wie KI als Transformationswerkzeug in der Unternehmensberatung eingesetzt werden kann. Rob Levin, ein leitender Partner im Bostoner Büro von McKinsey, betont, dass KI für Unternehmen, die sie umfassend einsetzen, einen Wettbewerbsvorteil darstellt. McKinsey demonstriert Lilli auch potenziellen Kunden, die daran interessiert sind, eigene Versionen der Plattform zu implementieren.

Die Plattform entwickelt sich kontinuierlich weiter. Kürzlich wurden KI-Agenten eingeführt, die Aufgaben ohne zusätzliche Eingaben ausführen können. Diese virtuellen Helfer können beispielsweise Unternehmensprofile erstellen und maßgeschneiderte Memos für spezifische Führungskräfte verfassen. Zudem wird eine sprachgesteuerte Funktion eingeführt, die Lilli eine Stimme verleiht, die während der Demonstration als lebhaft und motiviert beschrieben wurde.

Obwohl Lilli die Effizienz steigert, gibt es auch Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen von KI. Einige Unternehmen äußern Sorgen über Datensicherheit und mögliche Arbeitsplatzverluste. Dennoch sieht Levin in der effektiven Nutzung von KI eine Schlüsselkompetenz für die Zukunft. Lilli spart Beratern bereits jetzt einen ganzen Arbeitstag pro Woche, was ihnen mehr Zeit für persönliche Aktivitäten ermöglicht.

Die Einführung von Lilli könnte ein Vorbote für eine breitere Akzeptanz von KI in der Unternehmensberatung sein. Während die Plattform derzeit vor allem Zeit spart, könnte sie in Zukunft zu einer Verkürzung der Arbeitswoche führen. Eine solche Entwicklung wäre tatsächlich revolutionär.

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