LONDON (IT BOLTWISE) – Der US-Pharmakonzern Merck hat überraschend seine Pläne für ein neues Forschungszentrum in London aufgegeben. Diese Entscheidung wirft ein Schlaglicht auf die zunehmenden Herausforderungen, denen sich der Life-Sciences-Sektor in Großbritannien gegenübersieht. Trotz der Bemühungen der britischen Regierung, den Sektor zu fördern, bleiben Investitionen aus, was die Wettbewerbsfähigkeit des Landes gefährdet.

Der Rückzug von Merck aus den Plänen, ein neues Forschungszentrum in London zu errichten, hat die Herausforderungen für den Life-Sciences-Sektor in Großbritannien erneut ins Rampenlicht gerückt. Ursprünglich sollten die Labore in der Nähe von Kings Cross im Jahr 2027 eröffnet werden, doch das Unternehmen verkündete überraschend den Stopp der Bauarbeiten. Diese Entscheidung spiegelt die wachsenden Schwierigkeiten wider, mit denen der britische Life-Sciences-Sektor konfrontiert ist.
Die Ankündigung von Merck kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Branche bereits durch die Entscheidung von AstraZeneca, seine Pläne für eine neue Impfstoffanlage im Vereinigten Königreich aufzugeben, erschüttert wurde. Diese Entwicklungen werfen Fragen über die Attraktivität Großbritanniens als Standort für die Life-Sciences-Industrie auf, insbesondere angesichts der Kritik an der Preisgestaltung für Medikamente durch die britische Regierung.
Laut Merck ist die Entscheidung auch auf die fehlenden Fortschritte Großbritanniens bei der Förderung von Investitionen in die Life-Sciences-Industrie zurückzuführen. Die drohenden amerikanischen Zölle unter Ex-Präsident Donald Trump könnten ebenfalls eine Rolle gespielt haben, da Trump darauf drängte, mehr Medikamentenproduktion in die USA zurückzuholen. Diese Unsicherheiten wirken sich spürbar auf ausländische Direktinvestitionen aus.
Die britische Regierung hatte Life Sciences zu einem von acht Schwerpunktsektoren ihrer industriellen Strategie erklärt und sich verpflichtet, 520 Millionen Pfund in einen Fertigungsfonds zu investieren, um private Investitionen in Milliardenhöhe zu mobilisieren. Dennoch zeigt man Verständnis für die Sorgen der Merck-Mitarbeiter, da Verhandlungen mit der Regierung über den Anteil der Umsätze, den Pharmaunternehmen aus Briten-Verkäufen an den National Health Service abführen müssen, stocken.
Die aktuelle Situation wird von der Erwartung eines bevorstehenden Staatsbesuchs von Trump in Großbritannien begleitet, was weiteren Druck auf die pharmazeutische Zusammenarbeit beider Länder erzeugt. Ein Handelsabkommen könnte eine „Vorzugsbehandlung“ für Medikamente beinhalten, wenn Großbritannien das Investitionsumfeld verbessert. Die Position Großbritanniens in der Rangliste der attraktivsten Investitionsorte ist von 2017 bis 2023 von Platz zwei auf sieben gefallen, was die Dringlichkeit von Reformen unterstreicht.

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