MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der italienische Medienkonzern Media for Europe (MFE) hat einen bedeutenden Meilenstein erreicht, indem er eine Dreiviertelmehrheit an ProSiebenSat.1 erlangt hat. Diese Entwicklung ebnet den Weg für umfassende Umbaupläne der deutschen Sendergruppe. Der Aktienkurs von ProSiebenSat.1 reagiert positiv und nähert sich einem Zweijahreshoch. Experten erwarten nun zügige Maßnahmen zur Neuausrichtung.
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Der italienische Medienkonzern Media for Europe (MFE) hat kürzlich einen entscheidenden Schritt gemacht, indem er eine Dreiviertelmehrheit an ProSiebenSat.1 erlangte. Diese strategische Errungenschaft ermöglicht es MFE, umfassende Umbaupläne für die deutsche Sendergruppe in Angriff zu nehmen. Der Einfluss des Berlusconi-Konzerns auf ProSiebenSat.1 wächst damit erheblich, was sich auch positiv auf den Aktienkurs auswirkt. Die Aktie von ProSiebenSat.1 stieg um 8,3 Prozent auf 8,25 Euro und nähert sich damit ihrem Zweijahreshoch von 8,53 Euro, das im August verzeichnet wurde.
Ursprünglich hatte MFE nach Ablauf der ersten Angebotsfrist Mitte August nur 43,6 Prozent der Anteile gesichert. Doch durch die Übernahme der Anteile des tschechischen Großaktionärs PPF, die bei 15,7 Prozent lagen, konnte der Konzern seine Bestände erheblich ausbauen. Mit nun insgesamt knapp 76 Prozent an den Stimmrechten hat MFE die Möglichkeit, einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zu etablieren, was die Kontrolle über ProSiebenSat.1 weiter festigt.
Marktexperten wie Andreas Lipkow sehen in dieser Entwicklung den Beginn einer neuen Phase für ProSiebenSat.1. Nachdem MFE in der Übernahmephase mehrfach vor Herausforderungen stand, scheint das Ende dieser Episode nun in greifbare Nähe gerückt. Der vollständige Erwerb aller Anteile dürfte, seiner Meinung nach, kaum noch zu verhindern sein. Dies könnte zu einer umfassenden Neuausrichtung der Sendergruppe führen, die sich auf die Programmgestaltung und die strategische Ausrichtung auswirken könnte.
Auch in Mailand zeigt sich die MFE-Aktie von ihrer besten Seite. Aktienexperte Frederik Altmann von Alpha Wertpapierhandel hebt hervor, dass das Papier ein Hoch von 3,41 Euro erreichte, das seit April unübertroffen war. Der Einfluss von MFE auf ProSiebenSat.1 wächst unaufhörlich, und mit Blick auf die Aktienkomponenten wird das letzte Restrukturierungsangebot der Italiener zunehmend attraktiver. MFE offerierte neben einer Barzahlung von 4,48 Euro pro Aktie zusätzlich 1,3 eigene Aktien, was das Angebot besonders verlockend macht.
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