MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Vorstellung, dass Pflanzen auf dem Mond wachsen könnten, ist nicht mehr nur Science-Fiction. Forscher an der Texas A&M University arbeiten daran, Mondstaub in fruchtbaren Boden zu verwandeln, um eine nachhaltige Landwirtschaft im Weltraum zu ermöglichen.

Die Idee, Pflanzen auf dem Mond anzubauen, hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, insbesondere im Hinblick auf die langfristige Präsenz von Menschen im Weltraum. Jess Atkin, eine Doktorandin an der Texas A&M University, hat erfolgreich Kichererbsen in einem Mondstaub-Simulant gezüchtet, der die Zusammensetzung der Mondoberfläche nachahmt. Diese Forschung könnte den Weg für Gewächshäuser auf dem Mond ebnen, die es Astronauten ermöglichen, längerfristig ohne ständige Nachschubflüge zu bleiben.
Der Mondstaub, auch als Regolith bekannt, stellt jedoch eine Herausforderung dar. Er ist nicht nur abrasiv und kann Raumanzüge beschädigen, sondern enthält auch Schwermetalle, die für Pflanzen und Menschen giftig sein können. Atkin nutzt Mikroorganismen, um diese Probleme zu überwinden. Durch die Einführung von Rhizobien und Mykorrhiza-Pilzen in den Regolith entsteht eine symbiotische Beziehung mit den Pflanzen, die den Staub stabilisiert und Nährstoffe zugänglich macht.
Ein weiteres Problem ist der Mangel an Stickstoff im Regolith, der für das Pflanzenwachstum unerlässlich ist. Atkin verwendet Bakterien, die Stickstoff aus der Luft aufnehmen und in eine für Pflanzen nutzbare Form umwandeln. Diese Bakterien fungieren als natürlicher Dünger und könnten in einer lunaren Umgebung entscheidend sein.
Die Forschung von Atkin und ihren Kollegen könnte nicht nur die Raumfahrt revolutionieren, sondern auch auf der Erde Anwendung finden. In Regionen, die von Dürre und nährstoffarmen Böden betroffen sind, könnte diese Technologie helfen, die landwirtschaftliche Produktivität zu steigern und die Umwelt zu regenerieren.
Harrison Coker, ein weiterer Forscher an der Texas A&M University, untersucht die Verwendung von Regolith in Aeroponik-Systemen. Diese Systeme, die Pflanzenwurzeln in der Luft suspendieren und mit Nährstoffen besprühen, könnten in Umgebungen mit geringer Schwerkraft besonders effektiv sein. Die Kombination dieser Ansätze könnte die Grundlage für eine nachhaltige Landwirtschaft auf dem Mond und darüber hinaus bilden.
Bevor jedoch Gewächshäuser auf dem Mond Realität werden, sind weitere Forschungen erforderlich, um die Herausforderungen der extremen Temperaturen, der Strahlung und der niedrigen Schwerkraft zu bewältigen. Dennoch sind die Fortschritte, die durch diese Forschung erzielt werden, vielversprechend und könnten die Art und Weise, wie wir über Landwirtschaft im Weltraum und auf der Erde denken, grundlegend verändern.

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