NASA startet TRACERS-Mission zur Erforschung des Weltraumwetters

VANDENBERG / LONDON (IT BOLTWISE) – Die NASA hat eine neue Mission gestartet, um ein zentrales Segment der Weltraumwetteraktivität zu verstehen: Die Tandem Reconnection and Cusp Reconnaissance Satellites (TRACERS) sollen die plötzliche Umorganisation von Magnetfeldern, bekannt als magnetische Rekonnektion, und deren Interaktion mit der Erdatmosphäre untersuchen.

Die NASA hat eine neue Mission gestartet, um ein zentrales Segment der Weltraumwetteraktivität zu verstehen: Die Tandem Reconnection and Cusp Reconnaissance Satellites (TRACERS) sollen die plötzliche Umorganisation von Magnetfeldern, bekannt als magnetische Rekonnektion, und deren Interaktion mit der Erdatmosphäre untersuchen. Der Start erfolgte mit einer SpaceX Falcon 9-Rakete vom Vandenberg Space Force Base, wobei die Rakete erfolgreich zurückkehrte, nachdem sie die Nutzlast in den Orbit gebracht hatte.

TRACERS, geleitet von der University of Iowa, zielt darauf ab, fundamentale Fragen zur magnetischen Rekonnektion zu klären, einem Prozess, der Masse, Energie und Impuls vom Sonnenwind in den erdnahen Raum überträgt und das Weltraumwetter antreibt. Die Daten der Mission werden gemäß der offenen Datenpolitik der NASA öffentlich zugänglich gemacht. Die Mission wurde 2019 im Rahmen des Small Explorer Program der NASA mit einem Kostenlimit von 145 Millionen US-Dollar ausgewählt.

Die Forscher wollen mit TRACERS die magnetische Rekonnektion entlang der Magnetopause der Erde verstehen, wo der Sonnenwind auf das Magnetfeld der Erde trifft. Die beiden TRACERS-Satelliten umrunden die Erde alle 90 Minuten und erfassen dabei Aktivitäten, während sie durch die polaren Kappen fliegen, wo solare Partikel in die obere Atmosphäre unseres Planeten eindringen. Die Primärmission ist auf ein Jahr ausgelegt, könnte aber bei ausreichenden Treibstoffreserven verlängert werden.

TRACERS wird Daten von über 3.250 Begegnungen mit der nördlichen magnetosphärischen Kappe sammeln, wo das Magnetfeld der Erde sich dem Sonnenwind öffnet. Dies ermöglicht eine robuste, statistische Analyse der Kopplung des Sonnenwinds mit dem erdnahen Raum durch magnetische Rekonnektion. Die enge Anordnung der Satelliten, die zwischen 10 und 120 Sekunden variiert, erlaubt es, zwischen zeitlichen und räumlichen Phänomenen zu unterscheiden.

Das Verständnis der Auswirkungen des Weltraumwetters auf die Erdatmosphäre ist entscheidend für die Verbesserung von Vorhersagen. Weltraumwetter kann Funkstörungen verursachen und alles von Satelliten im Orbit bis hin zu Stromnetzen und GPS-abhängigen Systemen wie automatisierten Landwirtschaftsgeräten beeinflussen.

Zu den wissenschaftlichen Zielen der Mission gehören die Bestimmung der Auswirkungen der Sonnenwindbedingungen auf die magnetische Rekonnektion an der Magnetopause, die Messung der Rekonnektion und die Untersuchung der Bedingungen in den polaren Kappen. Neben TRACERS starten auch andere kleine Satellitenmissionen, darunter Athena EPIC zur Überwachung der thermischen Emission der Erde und REAL zur Analyse von „Killer-Elektronen“.

TRACERS arbeitet komplementär zu anderen Missionen wie PUNCH und EZIE, die sich auf die Sonnenkorona und die Heliosphäre sowie auf die Untersuchung von Elektrojetströmen in der Erdatmosphäre konzentrieren. Gemeinsam bieten diese Missionen ein umfassendes Bild des Energieflusses von der Sonne durch die Magnetosphäre in die Atmosphäre.

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