Neues Modell stellt Urknall-Theorie in Frage: Universum aus Schwarzem Loch?

PORTSMOUTH / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein Forschungsteam hat eine neue Theorie entwickelt, die die Entstehung des Universums infrage stellt. Diese Theorie könnte unser Verständnis des Kosmos grundlegend verändern.

Seit Jahrzehnten gilt die Urknall-Theorie als die allgemein akzeptierte Erklärung für die Entstehung des Universums. Doch ein Forschungsteam um Enrique Gaztanaga von der University of Portsmouth hat ein alternatives Modell entwickelt, das diese Sichtweise herausfordert. Laut ihrer Theorie könnte das Universum aus einem kollabierten schwarzen Loch hervorgegangen sein, was die bisherigen Annahmen über den Urknall auf den Kopf stellt.

Die klassische Urknall-Theorie beschreibt, wie vor etwa 13,8 Milliarden Jahren Raum, Zeit und Materie in einem einzigen explosiven Moment entstanden sind. Trotz ihrer weitgehenden Akzeptanz weist diese Theorie erhebliche Erklärungsdefizite auf. Um bestimmte kosmische Phänomene zu erklären, mussten Konzepte wie die dunkle Energie eingeführt werden, die jedoch nie direkt beobachtet wurden. Gaztanaga und sein Team stellen daher die provokante Frage, ob der Urknall tatsächlich der Anfang von allem war.

Die neue Theorie, die im Fachjournal Physical Review D veröffentlicht wurde, schlägt vor, dass der Urknall das Ergebnis eines Gravitationskollapses war, der ein massives schwarzes Loch bildete. Innerhalb dieses schwarzen Lochs könnte ein Aufprall stattgefunden haben, der zu einer neuen Expansionsphase führte. Dieses Modell basiert vollständig auf bekannten physikalischen Grundlagen und Beobachtungen, ohne auf exotische Felder oder spekulative Physik zurückzugreifen.

Ein wesentlicher Vorteil dieser Theorie ist ihre Testbarkeit. Das Euclid-Weltraumteleskop der Europäischen Weltraumorganisation könnte Hinweise liefern, die diese Theorie stützen oder widerlegen. Das Modell verspricht nicht nur, technische Probleme der Standardkosmologie zu beheben, sondern könnte auch neue Erkenntnisse zu anderen kosmischen Rätseln liefern, wie der Natur der dunklen Materie und der Entstehung von Galaxien.

Die Implikationen dieser Theorie sind weitreichend. Sollte sich das Modell als korrekt erweisen, müsste die Entstehungsgeschichte des Universums neu geschrieben werden. Gaztanaga beschreibt diese Perspektivverschiebung eindrucksvoll: Unser gesamtes beobachtbares Universum könnte sich im Inneren eines schwarzen Lochs befinden, das in einem größeren Mutteruniversum entstanden ist. Dies würde bedeuten, dass wir nicht Zeuge der Geburt von allem aus dem Nichts sind, sondern vielmehr der Fortsetzung eines kosmischen Zyklus.

Die neue Theorie könnte die menschliche Sicht auf das Universum und unseren Platz darin fundamental ändern. Sie bietet eine faszinierende Alternative zur Urknall-Theorie und könnte unser Verständnis der kosmischen Evolution maßgeblich vorantreiben.

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