LONDON (IT BOLTWISE) – NVIDIA hat sich entschieden, trotz der US-Exportbeschränkungen weiterhin auf dem chinesischen Markt präsent zu bleiben. Der Technologieriese plant, eine modifizierte Version seiner Blackwell-GPUs anzubieten, die speziell auf die regulatorischen Anforderungen zugeschnitten ist.
NVIDIA steht vor einer komplexen Herausforderung: Trotz der strengen US-Exportkontrollen möchte das Unternehmen seine Präsenz auf dem lukrativen chinesischen Markt nicht verlieren. Um dies zu erreichen, hat NVIDIA eine abgespeckte Version seiner Blackwell-GPUs entwickelt, die den regulatorischen Anforderungen gerecht wird. Diese Strategie ist weniger ein technologischer Rückschritt als vielmehr ein geschickter Schachzug, um weiterhin in China Fuß zu fassen.
Der neue Grafikprozessor, der auf der Blackwell-Architektur basiert, verzichtet auf den leistungsstarken High Bandwidth Memory (HBM) und setzt stattdessen auf den schwächeren GDDR7-Speicher. Auch das teure CoWoS-Packaging von TSMC wird nicht verwendet. Diese Anpassungen reduzieren die Speicherbandbreite auf unter 1,8 Terabyte pro Sekunde, was den Chip innerhalb der US-Exportgrenzen hält.
Mit einem Preis zwischen 6.500 und 8.000 US-Dollar ist der neue Chip etwa 30% günstiger als das ursprüngliche H20-Modell. Trotz der reduzierten Leistung bleibt der Chip für die chinesische KI-Industrie attraktiv, da es an Alternativen mangelt. Vor den US-Restriktionen hatte NVIDIA einen Marktanteil von etwa 95% bei High-End-KI-Grafikprozessoren in China, der sich inzwischen laut CEO Jensen Huang halbiert hat.
Der Rückgang des Marktanteils hat NVIDIA empfindlich getroffen, da im letzten Geschäftsjahr 13% des Umsatzes aus China stammten. Die Exportregeln führten zu Abschreibungen von Lagerbeständen im Wert von 5,5 Milliarden Dollar, und potenzielle Umsatzverluste von bis zu 15 Milliarden Dollar stehen im Raum. Die Einführung einer „legalen“ China-Version ist daher eine Maßnahme zur Schadensbegrenzung.
Strategisch ist dieser Schritt riskant. NVIDIA muss darauf achten, nicht zu viel zu liefern, um neue US-Sanktionen zu vermeiden, während das Angebot ausreichend sein muss, um Abnehmer in China zu finden. Die Wahl, bei Speichertechnologie und Package-Design zurückzustecken, ist bewusst getroffen, da diese Faktoren die Bandbreite und damit den regulatorischen Hebel bestimmen.
Analysten und Investoren werden die Veröffentlichung der Quartalszahlen von NVIDIA am 28. Mai genau beobachten, um zu sehen, wie sich der China-Markt in der Bilanz niederschlägt und ob der neue Grafikprozessor bei den Kunden vor Ort ankommt. Sollte sich der neue Chip als „gerade gut genug“ erweisen, könnte NVIDIA seine Position stabilisieren. Andernfalls droht ein weiterer Rückzug aus einem Milliardenmarkt oder gar ein politischer Rückschlag, falls Washington erneut nachjustiert.

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