ISLAMABAD / LONDON (IT BOLTWISE) – Inmitten wachsender Spannungen mit Indien hat das pakistanische Militär seine Position gestärkt, indem es nationalistische Gefühle schürt und seine Macht in der Zivilregierung weiter ausbaut.

In den letzten Wochen hat das pakistanische Militär seine Popularität durch die Eskalation des Konflikts mit Indien über die Region Kaschmir erheblich gesteigert. Diese Spannungen, die fast zu einem offenen Krieg führten, boten den Generälen eine Gelegenheit, ihre schwindende Unterstützung in der Bevölkerung wiederzuerlangen. Die jüngsten militärischen Erfolge, wie der angebliche Abschuss eines indischen Rafale-Jets, wurden in den Medien gefeiert und trugen zur Stärkung des nationalen Stolzes bei.
Die pakistanische Luftwaffe behauptete, mehrere indische Flugzeuge abgeschossen zu haben, was von einem französischen Geheimdienstmitarbeiter bestätigt wurde. Diese symbolträchtige Leistung, die die Überlegenheit einer kleineren Luftwaffe über westliche Elitejets demonstrierte, wurde von der Öffentlichkeit und den Medien begeistert aufgenommen. Infolgedessen hat sich die Stimmung in Pakistan in eine triumphale verwandelt, wobei Fernsehsender kontinuierlich feierliche Bilder der Luftwaffe zeigen und Nachrichtenmoderatoren die Entschlossenheit des Militärs loben.
Diese nationalistische Euphorie hat jedoch eine dunkle Seite. Während die öffentliche Unterstützung für das Militär wächst, nutzt die militärische Elite die Gelegenheit, ihre Kontrolle über die zivilen Institutionen zu festigen. Die jüngsten Ereignisse verdeutlichen, wie das Militär seine Macht durch die Instrumentalisierung von Nationalismus und Propaganda ausbaut. Die Wiederaufnahme der Pakistan Super League (PSL), die mit einer aufwendigen Hommage an die Streitkräfte unterbrochen wurde, zeigt, wie Sportveranstaltungen für militärische Propaganda genutzt werden.
Diese Art der kulturellen Instrumentalisierung ist nicht neu. Autoritäre Regierungen weltweit haben Spektakel genutzt, um die Realität der Unterdrückung zu verschleiern. In Pakistan wird die militärische Dominanz durch die Ernennung von Armeechef Asim Munir zum Feldmarschall weiter unterstrichen. Diese symbolische, aber verfassungsrechtlich zweifelhafte Beförderung zeigt, wie der Konflikt mit Indien zur Rechtfertigung der Machtkonsolidierung genutzt wird.
Die Geschichte der militärischen Dominanz in Pakistan reicht bis zur Teilung Indiens im Jahr 1947 zurück. Seitdem hat das Militär durch Putsche und Manipulationen seine Macht gefestigt und ist zu einem dominanten politischen Akteur geworden. Trotz ziviler Regierungen bleibt das Militär der eigentliche Machtfaktor im Land. Die Inter-Services Intelligence (ISI) fungiert als politischer Königsmacher und interner Vollstrecker, der Wahlen manipuliert und Dissens unterdrückt.
Die internationale Unterstützung, insbesondere durch die USA, hat die militärische Macht weiter gestärkt. Seit 2001 hat Washington Milliarden in Pakistan investiert, was dem Militär ermöglicht hat, seine Macht zu festigen und autoritäre Praktiken zu verschleiern. Diese Unterstützung hat dazu beigetragen, dass das Militär ungestraft agieren kann, während es seine wirtschaftlichen Interessen ausbaut und seine Kontrolle über die Zivilgesellschaft verstärkt.
Die jüngsten Entwicklungen zeigen, dass das pakistanische Militär seine Macht durch die Nutzung nationalistischer Gefühle und internationaler Unterstützung weiter ausbaut. Während die Spannungen mit Indien bestehen bleiben, ist es entscheidend, dass die internationale Gemeinschaft die internen autoritären Tendenzen des Militärs nicht ignoriert. Die Herausforderung besteht darin, die nationale Sicherheit zu gewährleisten, ohne die demokratischen Prinzipien zu opfern.

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