WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die US-Armee steht kurz davor, ihr jährliches Rekrutierungsziel vorzeitig zu erreichen, was das Pentagon dazu veranlasst, eine seltene Maßnahme in Betracht zu ziehen: die Erhöhung der aktiven Truppenstärke ohne Zustimmung des Kongresses.
Die US-Armee nähert sich ihrem Rekrutierungsziel für das Fiskaljahr 2025, das am 30. September endet, mit 59.875 neuen aktiven Soldaten von einem Gesamtziel von 61.000. Diese Entwicklung könnte das Pentagon dazu bewegen, eine selten genutzte Befugnis zu nutzen, die es dem Verteidigungsminister erlaubt, die Truppenstärke um bis zu 3 % zu erhöhen, ohne dass eine Zustimmung des Kongresses erforderlich ist. Dies würde die Größe der Armee von 450.000 auf 463.500 Soldaten erhöhen. Eine Erhöhung um 4 % würde jedoch die Zustimmung des Kongresses erfordern. Die Armee hat in den letzten Jahren mit Rekrutierungsproblemen zu kämpfen gehabt, insbesondere in den Jahren 2022 und 2023, als die Ziele verfehlt wurden. Der aktuelle Erfolg ist das Ergebnis von Reformen, die während der vorherigen Regierung eingeführt wurden, insbesondere die Future Soldier Preparatory Courses und die Vereinfachung des Einstellungsprozesses bei den Military Entrance Processing Stations (MEPS). Diese Programme haben dazu beigetragen, die Rekrutierungslücken zu schließen, indem sie Bewerber auf die Anforderungen vorbereiten, die sie zuvor nicht erfüllt haben. Ein Viertel der neuen Rekruten im letzten Jahr kam durch diese Vorbereitungskurse, die sich auf akademische und Fitness-Standards konzentrieren. Die Armee plant, dieses Programm im nächsten Jahr weiter auszubauen. Ein weiterer Faktor, der die Rekrutierung beeinflusst, ist die schwächelnde Wirtschaft. Die US-Wirtschaft schrumpfte im ersten Quartal 2025 um 0,3 %, was die schlechteste Leistung seit drei Jahren darstellt. Diese wirtschaftlichen Bedingungen haben traditionell die Bereitschaft zur militärischen Rekrutierung erhöht. Die demografische Zusammensetzung der neuen Rekruten hat sich ebenfalls verändert. Der Anteil weißer Rekruten ist auf 37,5 % gesunken, während der Anteil hispanischer und schwarzer Amerikaner gestiegen ist. Frauen machen mittlerweile fast 20 % der neuen Rekruten aus, was einen Anstieg gegenüber 16 % zu Beginn des Jahrzehnts darstellt. Trotz der Herausforderungen in der Rekrutierung hat die Armee Fortschritte gemacht, die auf harte Arbeit und strategische Anpassungen zurückzuführen sind, nicht auf politische Einflüsse. Die Diversifizierung der Truppen und die Anpassung an die aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen sind entscheidend für den zukünftigen Erfolg der Armee.
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